Nachfolgend wollen wir uns damit beschäftigen, wie man einen Teil der Fahrradschaltung, nämlich den Umwerfer, richtig einstellt. Dieser sitzt in der Mitte des Fahrradrades und sorgt für die Möglichkeit, zwischen den max. drei Kettenblättern vorne wechseln zu können. Sollte dieser mal nicht richtig funktionieren, kann so mancher Anstieg und sogar eine flotte Abfahrt recht mühsam werden. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns heute mit seiner Einstellung.
1.Einstellen des Umwerfers am Fahrrad – Mehrere Faktoren führen zum richtigen Ergebnis:
1.1 Die richtige Höhe des Umwerfers:
Als erstes muss die Höhe des Umwerfers eingestellt werden. Hierfür schalten Sie vorne auf das größte Ritzel bzw. bewegen den Umwerfer mit Hilfe des Schaltzuges. Der Abstand zwischen Unterseite der Schaltkäfigaußenkante und den Zahnköpfen des größten Kettenblattes sollte 1-2 mm betragen. Um die Spannung des Schaltzuges zu verringern, schalten Sie zum Einstellen auf ein kleineres Kettenblatt. Lösen Sie nun die Schraube an der Klemmschelle des Umwerfers. Bringen Sie den Umwerfer jetzt in die gewünschte Höhe und ziehen die Klemmschraube wieder fest. Überprüfen Sie die Höhe erneut. Bei Bedarf wiederholen Sie den Einstellvorgang.
1.2 Parallelität des Umwerfers
Um eine einwandfreie Funktion des Umwerfers sicherstellen zu können, muss dieser möglichst parallel zur Kette ausgerichtet sein. Hierfür schalten Sie in den schwerstmöglichen Gang (vorne größtes und hinten kleinstes Ritzel). Schauen Sie jetzt von oben auf Kette und Kettenblätter. Die Außenseite des Schaltkäfigs muss nun parallel zur Kette stehen. Sollte dies nicht der Fall sein können Sie die Position folgendermaßen korrigieren:
Stellen Sie als erstes fest, in welche Richtung der Umwerfer gedreht werden muss. Schalten Sie nun vorne auf das kleinste Kettenblatt um die wirkende Zugspannung zu verringern. Jetzt markieren Sie die aktuelle Position des Umwerfers durch z.B. einen Bleistift-Strich am Rahmen. Anschließend können Sie die Klemmschraube an der Umwerfer-Schelle soweit lösen, bis sich der Umwerfer drehen lässt. Nachdem Sie den Umwerfer in die Richtige Position gebracht haben ziehen die Klemmschraube wieder fest. Nun schalten Sie vorne wieder auf das größte Kettenblatt und kontrollieren die Position des Umwerfers erneut. Sollte dieser immer noch nicht parallel zur Kette stehen, wiederholen Sie den eben beschriebenen Vorgang.
1.3. Zwischenfazit
Die bisherigen Ausführungen zum Umwerfer einstellen bezogen sich insbesondere auf die richtige Montage. Ohne diese führt das folgende „Feintuning“ und eigentliche Einstellen des Umwerfers nicht das gewünschte Ergebnis.
Es folgt die richtige Justierung der Endanschläge des Umwerfers. Dies erfolgt mit Hilfe der Stoppschrauben, die den Schwenkbereich des Umwerfers einschränken. „L“ schränkt hierbei das Schwenken zum inneren Kettenblatt und „H“ das Schwenken zum äußeren Kettenblatt ein.
1.4 Umwerfer einstellen: Einstellen des inneren Schwenkbereichs:
Schalten Sie die Kette hinten auf das größte und vorne auf das kleinste Ritzel. Überprüfen Sie nun die Spannung des vorderen Schaltzuges. In dieser Position sollte diese möglichst gering sein. Ist dies nicht der Fall, können Sie dies durch Drehen der Einstellschraube am Schalthebel bzw. Lösen der Zugklemmschraube am Umwerfer korrigieren.
Nun prüfen Sie den Abstand der Kette zur Innenseite des Schaltkäfigs. Dieser sollte auch bei Drehen der Kurbel nicht größer als 1 mm sein.
Sollte die Kette schleifen und keine Lücke vorhanden sein, lösen Sie die „L“-Schraube in kleinen Schritten so lange, bis das Schleifen verschwunden und die Lücke nicht größer als 1 mm ist.
Sollte die Lücke größer als 1 mm sein drehen Sie die Schraube so lange im Uhrzeigersinn bis die Lücke auf den gewünschten 1 mm geschrumpft ist.
Um diese Einstellung zu überprüfen schalten Sie auf das nächst größere Kettenblatt und zurück. Springt die Kette ohne Probleme zurück ist die Einstellung richtig. Sollte dies nicht der Fall sein, lösen Sie die Einstellschraube ein wenig und prüfen erneut.
1.3 Umwerfer einstellen: Einstellen des äußeren Schwenkbereichs:
Schalten Sie hinten auf das kleinste und vorne auf das größte Ritzel. Stellen Sie nun durch nachdrücken bzw. nachdrehen des Schalthebels sicher, dass der Umwerfer bis zur Begrenzung ausschwenkt. Prüfen Sie nun den Abstand zwischen der Außenseite des Schaltkäfigs und der Kette. Hier darf der Abstand 1 mm betragen. Drehen Sie auch jetzt die Kurbel und überprüfen Sie den Abstand während der kompletten Drehung.
Sollte die Kette schleifen, lösen Sie die „H“-Schraube so lange, bis sie nicht mehr schleift. Vergewissern Sie sich jedoch, dass nun kein Überschalten (Kette kann nach rechts abspringen) möglich ist.
Sollte die Kette nicht schleifen, drehen Sie die „H“-Schraube so lange im Uhrzeigersinn bis der Abstand von 1 mm erreicht ist. Überprüfen Sie auch hier durch drehen der Kurbel, ob der Abstand ausreichend ist.
Prüfen Sie nun ob das Schalten auf das größte Kettenblatt ohne Probleme funktioniert. Sollte das Hochschalten zu lange dauern, lösen Sie die „H“-Schraube ein wenig und prüfen erneut. Springt die Kette nach rechts über das äußere Kettenblatt ab, drehen Sie die „H“-Schraube in kleinen Schritten im Uhrzeigersinn und wiederholen den Test.
1.3 Fahrradschaltung einstellen am Umwerfer: Schaltverhalten einstellen:
Nach dem der Umwerfer jetzt parallel zur Kette ausgerichtet ist und die Endanschläge eingestellt sind, können Sie das Schaltverhalten des Umwerfers einstellen.
Hierzu schalten Sie vorne auf das mittlere Kettenblatt und hinten auf das größte Ritzel. Überprüfen Sie nun den Abstand von Kette zur Innenseite des Schaltkäfigs. Dieser muss so klein wie möglich sein, darf aber nicht schleifen. Sollte die Kette schleifen, müssen Sie den Schaltzug entspannen. Hierzu drehen Sie die Einstellschraube am Schalthebel im Uhrzeigersinn. Sollte der Abstand zu groß sein, drehen Sie die Einstellschraube entgegen dem Uhrzeigersinn.
Sollten Sie trotzdem keinen optimalen Abstand einstellen können, schalten Sie vorne auf das kleinste Kettenblatt und lösen die Schaltzugklemmschraube am Umwerfer. Spannen Sie jetzt den Schaltzug neu und beginnen Sie wieder mit der Einstellung.
Sollte der Umwerfer trotz Beachtung aller Tipps nicht einwandfrei funktionieren, suchen Sie bitte den Mechaniker Ihres Vertrauens auf.
