Der Radsport erlebte in den vergangenen Jahrzehnten einen explosionsartigen Boom. Fahrradfahren wurde „in“ und es etablierte sich dieser breite „Volks – bzw. Massensport“ sehr schnell. In der damaligen Zeit war das Fahrrad neben dem Automobil und dem Kraftrad das Symbol für Unabhängigkeit und das vor allem schon im Kinder- und Jugendalter. Eine Gruppe wurde dabei aber stets ignoriert und ausgeschlossen. Es ist die Gruppe der Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die durch körperliche Gebrechen oder andere Beeinträchtigungen daran gehindert werden, mit einem üblichen Fahrrad eine Tour zu fahren. Damit findet eine Ausgrenzung dieser Menschen statt und der Zugang zu Fahrrädern verwehrt. Aus diesem Grund spricht man auch von zugänglich machen oder der Barrierefreiheit.

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Diese Begriffe bezeichnen neben ihrer eigenen Bedeutung auch den erleichterten Zugang zu dingen z.B. im Internet, ohne dabei auf einen Hintergrund der Behinderung anzuspielen. Barrierefreiheit bedeutet im Zusammenhang mit Fahrrädern also den Zugang zu schaffen, damit Sie als körperlich eingeschränkter Mensch auch die Fahrradwege entlang der wunderschönen Flüsse in den warmen Sommermonaten genießen können.

Verschiedenste Fahrradhersteller haben sich speziell auf diesem Gebiet Gedanken gemacht und versucht mit Hilfe von Studien, Lösungsansätze herauszuarbeiten. Die ersten Entwicklungen gingen davon aus, dass die meisten Menschen mit einer Einschränkung soweit körperlich fit sind, dass sie mit einem sogenannten „Dreirad“ eine gute Fortbewegungsmöglichkeiten haben. Diese Annahme war teilweise richtig. Darüber hinaus gibt es allerdings noch Menschen, die kaum aus eigener Kraft die Fortbewegung mit einem Fahrrad oder Fahrradähnlichen Vehikel schaffen, sodass es zu zahlreichen Innovationen und umbauten, speziell für diese große Gruppe an Menschen, gekommen ist.

Alle Hersteller einzeln aufzuzählen würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen.

Eine der größten Innovationen im Radsport war die Fertigung von Fahrrädern mit elektronischem Hilfsmotor. Diese sogenannten Electro Bikes (kurz E – Bikes) treiben das Fahrrad mit Hilfe eines Elektromotors an und können damit Strecken von 40-70km zurücklegen. Dabei ist es stets die Entscheidung des Fahrers, wie viel Unterstützung der Motor geben soll bzw. muss oder nicht.

Diese Technik findet vor allem einen enorm guten Nutzen bei Fahrrädern für Menschen mit Behinderung bzw. körperlichen Einschränkungen. Es gibt die verschiedensten Systeme. So zum Beispiel ein „Dreirad“ für 2 Personen, die nebeneinander darauf sitzen und parallel die Pedalen treten können um sich so „mit halber Kraft“ jedes einzelnen fortzubewegen. Diese Variante ist ebenfalls mit einem Elektromotor ausgestattet und findet vor allem bei Seniorinnen und Senioren große Begeisterung, da man zu Zweit die Natur genießen kann und das auf eine Art und Weise, die vertraut ist und schon in der Kindheit und den jüngeren Jahren genossen wurde.

Eine weitere sehr innovative Idee ist die, dass an einen Rollstuhl ein Fahrrad befestigt wird, ähnlich wie bei einem Tandem. Diese Konstruktion ist ebenfalls mit einem Elektromotor ausgestattet. Darüber hinaus ist die Vorrichtung zum befestigen des Rollstuhls variabel, sodass man problemlos im Alltag mit diesem Vehikel unterwegs sein kann und der Rollstuhlfahrer mitten drin ist.

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In unserer Gesellschaft kommt es aufgrund des demografischen Wandels immer mehr zu einem Anstieg der alten Menschen und derer mit körperlichen Beeinträchtigungen. Aus diesem Grund halte ich es gerade in dieser Zeit für eine wichtige Aufgabe auch Freizeitaktivitäten barrierefrei zu gestalten um die angestrebte Inklusion auch wirklich durchführbar zu machen.