Die Fahrradhelmpflicht ist in Deutschland und der EU ein langes und viel diskutiertes Thema. Viele Regierungen lehnen solche Gesetze zumeist ab da sie in die Entscheidungsfreiheit der Radfahrer greifen würde.

Doch Anstoß zu unserem Artikel ist die nun eingeführte Helmpflicht für S-Pedelecs-Fahrer.

Seit kurzem ist durch das Bundesverkehrsministerium beschlossen worden, dass Radfahrer eines solchen Rades einen Helm (entsprechend der EN 1078 Norm) tragen müssen. Das liegt darin begründet, dass die Räder theoretisch bis zu 45km/h schnell werden können.

„Entscheidend ist die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit des jeweiligen Fahrzeuges (§ 21a StVO). […]Werden die 45 km/h mit Motorunterstützung erreicht, folgt daraus eine Helmtragepflicht.“

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Doch wir sind der Meinung, dass nicht nur Fahrer der S-Pedelecs Helme tragen sollten, sondern alle Fahrer. Entsprechende Gesetzesentwürfe wurden bisher in Deutschland und anderen Ländern der EU abgelehnt, da sie die Entscheidungsfreiheit eines jeden Bürgers einschränkt.

Doch aus Sicherheitsgründen sollte jeder Fahrer einen Helm tragen. Sie verhindern zwar keine Unfälle, schützen aber den Kopf vor schweren Verletzungen. Der Anteil der Kopfverletzungen bei Fahrradunfällen ist mit rund 5-10% relativ gering, dafür aber umso schwerwiegender.

In Deutschland gibt es diese Diskussion seit den 70ern. Da sind andere Länder schon weiter.

So besteht eine Helmpflicht zum Beispiel in Finnland, allerdings ohne Bußgelder, in Schweden für Radfahrer unter 15 und auch in Spanien für alle Radler außerhalb geschlossener Ortschaften, ausgenommen große Hitze, lange Anstiege sowie medizinische Indikation. Außerhalb Europas in Neuseeland und einigen Gebieten von Australien und den USA.

 

Und die Ausrede, dass Helme langweilig ausschauen zählt schon lange nicht mehr, denn die Hersteller haben schon längst das Potenzial eines schicken Helms entdeckt. Und so ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei!

Desweiteren haben zahlreiche Studien bewiesen, dass das Verletzungsrisiko um bis zu 88% senkt sobald der Fahrer einen Helm trägt. Wenn diese Zahl alleine kein Argument ist, einen Helm zu tragen!

Ebenso wird dadurch natürlich auch die Todesrate gesenkt.

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Doch selbst der beste Helm nützt nichts, wenn er nicht richtig auf dem Kopf sitzt.

Für Sie haben wir hier ein paar wichtige Punkte notiert, die für ein angenehmes Fahrgefühl sorgen und im Falle eines Sturzes auch helfen.

Punkt 1 – Position des Helmes: Der Fahrradhelm muss richtig auf dem Kopf sitzen. Die Front des Helmes sollte möglichst gerade sein, etwa 3-4cm oberhalb der Augenbrauen, denn nur so kann gewährleistet werden, dass der Helm auch effektiv die Stirn schützt

Punkt 2 – Der richtige Sitz: Der Helm muss komplett auf dem Kopf sitzen und darf keinerlei Platz zwischen Kopf und Helm lassen, da sonst hier die Schutzwirkung minimiert wird und sich so das Verletzungsrisiko erhöht. Doch hier gilt es bereits darauf zu achten, dass es keine starken, unangenehmen Druckpunkte gibt. Unangenehme Stellen sind oft die Schläfen oder auf dem Oberkopf.

Punkt 3 – Richtig eingestellt?: Der Helm muss natürlich neben dem richtigen Sitz auch richtig eingestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Verschlussrad hinten so gedreht, dass die Spannung am Hinterkopf nicht zu schwach aber auch nicht zu stark ist.

Ebenso das Bändl unterhalb des Kinns. Dieses sollte keinesfalls zu locker sitzen, aber auch nicht zu fest. Eine optimale Einstellung kann wie folgt überprüft werden indem Sie zwei Finger (Zeige- und Mittelfinger) zwischen Kinn und Schlaufe stecken. Ist noch Luft zwischen den Fingern und dem Bändl, dann kann das noch ein wenig enger gestellt werden.

Das wären auch schon die Tipps, die Sie zu beachten haben, damit Sie lange Freude an Ihrem Helm haben werden und dass Sie sicher und  zuverlässig geschützt sind.

Schlussendlich möchten wir sagen, dass wir niemand zwingen können einen Helm zu tragen, aber wir appellieren einfach an die Vernunft eines jeden Radfahrers, dass es zuerst um die seine eigene Sicherheit und vor allem sein eigenes Leben geht. Unfälle können mit einem Helm nicht verhindert werden, aber die Gefahr ein Leben lang mit den Verletzungen/Schäden zu leben kann auf ein Minimum reduziert werden.