Sie gelten als die Bremsen schlechthin. Gerade unter widrigen Bedingungen wie Regen und Matsch sollen sie die Besten sein.  Sie sind in verschiedenen Arten sowie Größen erhältlich und werden auf unterschiedliche Art befestigt. Wir bringen Licht ins Dunkel!

Die Scheibenbremse besteht aus einem Bremshebel, einer Bremsscheibe und einem Bremssattel, der in der Nähe der Ausfallenden der Gabel bzw. des Hinterbaus befestigt ist. Verbunden werden diese Komponenten durch einen Bremszug oder eine Hydraulikleitung. Der Begriff Bremszug meint hier den Bremsinnenzug (Bowdenzug) und die Zugaußenhülle gemeinsam. Die Scheibenbremse ist an der Nabe des jeweiligen Laufrads montiert.

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Bremsscheiben lassen sich in drei Arten unterscheiden:

  1. Arten der Scheibenbremsen

1.1Mechanische Scheibenbremsen

Dieses System funktioniert genau wie eine Seilzugfelgenbremse. Betätigt man den Bremshebel wird diese Bewegung durch den Bowdenzug an den Bremssattel übertragen. Hier sorgt ein weiterer Hebel dafür, dass die Bremsbacken zusammen gedrückt werden. Diese klemmen dann die Bremsscheibe und sorgen so für eine Verzögerung der Geschwindigkeit.

1.2 Hydraulische Scheibenbremsen

Bei der hydraulischen Scheibenbremse sind der Bremshebel und der Bremssattel durch eine Hydraulikleitung verbunden. In dieser befindet sich eine Flüssigkeit. Diese ist in der Regel entweder Mineralöl oder DOT Bremsflüssigkeit (aus dem Automobilbau). Betätigt man den Hebel verdichtet man die Flüssigkeit. Da sich diese aber nicht verdichten lässt, wird der aufgebrachte Druck durch die Leitung an den Bremssattel weitergegeben. Hier drückt dann, je nach Anzahl der Kolben, die Flüssigkeit entweder von einer oder von zwei Seiten gegen die Bremsbacken und diese somit gegen die Bremsscheibe.

1.3 Hydro-mechanische Scheibenbremsen

Wie uns der Name schon verrät, sind diese Bremsen eine Mischung aus den zwei eben genannten Arten. Der Bremshebel und der Bremssattel sind durch einen Bowdenzug verbunden. Der Bremssattel besteht dann aus einem hydraulischen System.

  1. Die Sattelaufnahme

Der Bremssattel wird an der dazugehörigen Aufnahme an der Gabel bzw. am Hinterbau befestigt. In der Regel verfügen heutzutage fast alle Fahrräder über eine solche Aufnahme, auch wenn sie von Werk aus mit Felgenbremsen ausgestattet sind. Diese Art der Befestigung kann ebenfalls in zwei Arten unterschieden werden:

2.1 IS 2000 – Internationaler Standard

Seit dem Jahr 2000 gibt es ein weltweit einheitliches Befestigungsverfahren. Bei der IS 2000 Aufnahme befinden sich die Bohrungen für die Befestigungsschrauben parallel zur Laufradachse. Der genormte Abstand der Schrauben liegt hier bei 51 mm.

2.2 Postmount Aufnahme

Bei der Postmount Aufnahme befinden sich die Bohrungen für die Befestigungsschrauben in die Fahrtrichtung weisend. Der genormte Abstand der Schrauben beträgt hier 74 mm. Sollte die gewünschte Bremse für eine IS 2000 Aufnahme gemacht sein, ist dies kein Problem. Der Postmount kann durch einen Adapter an den IS Standard Aufnahme angepasst werden.

  1. Die Bremsscheibe

Sollten Sie sich für eine Scheibenbremse interessieren, benötigen Sie nicht nur eine Aufnahme für den Bremssattel. Die Nabe ihres Laufrads sollte ebenfalls speziell für Scheibenbremsen gemacht sein, denn hier wird die Bremsscheibe befestigt.

Dies geschieht meist durch sechs Befestigungsschrauben. Diese werden mit ein wenig Schraubenkleber versehen und anschließend mit der angegebenen Kraft über Kreuz angezogen.

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Die andere Möglichkeit eine Bremsscheibe zu befestigen, ist die Centerlock Aufnahme. Hier wird die Bremsscheibe auf einen Vielzahn-Ring geschoben und mit einem Sicherungsring geklemmt. Es besteht die Möglichkeit, Bremsscheiben mit 6-Loch Aufnahme durch einen Adapter auf Centerlock umzurüsten.

Die Bremsscheibe ist in folgenden Größen (es zählt hier der Durchmesser) erhältlich:

145 mm, 152 mm, 160 mm, 185 mm und 203 mm. In den meisten Fällen ist heutzutage eine 185er Scheibe vorne und eine 160er Scheibe hinten montiert. Dies kann aber, wenn es der Rahmen und die Gabel zulassen, jederzeit von Ihnen geändert werden.