Es gibt viele verschiedene Arten von Fahrradbremsen und sollte da mal etwas kaputt gehen, braucht man meistens ein Ersatzteil. Doch dafür muss man wissen welche Art von Fahrradbremse man hat. Im Folgenden haben wir deshalb die verschiedenen Arten an Fahrradbremsen kurz zusammengefasst.

Fahrradbremsen: Die Felgenbremsen

Die meisten Fahrräder sind heutzutage mit einer Felgenbremse ausgestattet. Bei diesen Bremsen werden die Bremsbacken bzw. Bremsschuhe gegen die Felgenflanke gedrückt und verringern so die Geschwindigkeit des Rads.

Felgenbremsen gibt es in zwei Varianten. Die eine, die neuere Version, ist die hydraulische Felgenbremse. Hier wird die Bremshebelbewegung nicht durch einen Bowdenzug, sondern durch eine Hydraulikflüssigkeit an die Bremszange weitergleitet. Diese Flüssigkeit „fließt“ durch eine Hydraulikleitung, die sich vom Bremshebel bis zur Bremszange erstreckt.

Hydraulische Felgenbremsen sind in der Regel sehr wartungsarm. Die Bremsschuhe lassen sich, wenn es nötig wird, sehr leicht und ohne großen Aufwand wechseln. Auch entlüften muss man diese Art der hydraulischen Bremse nur sehr selten. Die Bremswirkung lässt sich außerdem sehr gut dosieren und vermittelt so ein sehr angenehmes aber wirkungsvolles Bremsgefühl.

Montiert werden kann sie an jedes Fahrrad mit einer passenden Aufnahme. In diesem Fall müssen also an Gabel und Hinterbau jeweils zwei Anlötsockel vorhanden sein.

Die Anschaffungskosten einer hydraulischen Felgenbremse liegen ca. zwischen 100 € und 200 € Euro.

Die ältere und auch häufigere Variante ist die Felgenbremse mit Bowdenzug. Hier wird die Bewegung des Bremshebels durch diesen Zug an die Bremszange weitergeleitet. Diese Fahrradbremse kann man in weitere Arten aufteilen. Es gibt die Cantilever Bremse, die V-Bremse (auch V-Brake genannt), die Seitenzugbremse mit zweifacher Lagerung und die Seitenzugbremse mit einfacher Lagerung.

Quelle: Pixabay

Cantilever-Bremsen:

Diese Bremsen waren bis vor nicht allzu langer Zeit noch die am häufigsten vorkommenden Bremstypen. Nach und nach wurden sie später von der V-Brake verdrängt.

Die Cantilever-Bremse besteht aus zwei sich gegenüber liegenden Bremsarmen, die an den Anlötsockeln des Fahrradrahmens bzw. der Gabel montiert werden. Die Bremsschuhe bewegen sich in einem Abwärtsbogen zur Felgenflanke und sollten diese deshalb so weit oben wie möglich berühren. Die beiden Bremsarme sind durch ein Verbindungskabel oberhalb des Reifens miteinander verbunden.

V-Bremsen oder V-Brakes:

V-Brakes sind die Weiterentwicklung der Cantilever-Bremse. Sie wird auf den gleichen Anlötsockeln montiert und besteht ebenfalls aus zwei Bremsarmen, die durch einen Bowdenzug bewegt werden. Die Bremsschuhe stehen auch hier parallel zur Felgenflanke und bewegen sich ebenfalls in einem Abwärtsbogen auf diese zu. Der Unterschied hierbei ist jedoch, dass es bei V-Brakes kein zusätzliches Verbindungskabel gibt, durch das die zwei Bremsarme miteinander verbunden sind. Der Bowdenzug reicht hier völlig aus.

Seitenzugbremsen mit zweifacher Lagerung:

Diese Fahrradbremsen sind, auf Grund ihrer Aufnahme, sehr häufig bei Rennrädern zu finden und sehen aus, wie ein umgedrehtes „U“. Die Bremszange wird mit nur einer Schraube an der Gabel bzw. dem Rahmen befestigt, der Rest „schwebt“ frei. Auch hier werden die Bremsarme durch einen Bowdenzug angesteuert. Die Bremsklötze kann man bei diesen Bremsen leider nur selten richtig einstellen, da die Aufnahme der Klötze i.d.R. keine Neigungseinstellung zulässt. Die Bremsarme sind auf zwei verschiedenen Achsen gelagert und bewegen sich daher unterschiedlich. Der eine führt eine Abwärtsbewegung und der andere eine Aufwärtsbewegung aus.

Seitenzugbremsen mit einfacher Lagerung:

Bei diesen Fahrradbremsen sind beide Bremsarme zentral auf einer Achse oberhalb des jeweiligen Laufrads gelagert. Aus diesem Grund führen beide Arme bei Betätigen der Bremse eine Abwärtsbewegung durch. Auch diese Bremsen lassen sich nur wenig einstellen. Wichtig ist, dass die Bremsklötze an der Oberkante der Felgenflanke ansetzen, aber den Reifen nicht berühren. Angesteuert wird auch hier durch einen Bowdenzug.

Die Anschaffungskosten dieser mechanischen Felgenbremsen betragen je nach Modell und Einsatzzweck ca. zwischen 10 € und 250 € Euro.

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Fahrradbremsen: Die Scheibenbremsen

Nach dem wir zuvor die Felgenbremsen beschrieben haben, wenden wir uns jetzt noch kurz den Scheibenbremsen zu.

Bei einer Scheibenbremse ist, wie der Name schon verrät, eine Bremsscheibe an der Nabe des Laufrads befestigt. Über dieser sitzt, entweder an der Gabel oder am Hinterbau befestigt, ein Bremssattel. In diesem Bremssattel befinden sich zwei Bremsbeläge, die bei betätigen des Hebels zusammengedrückt werden, die Bremsscheibe einklemmen und so das jeweilige Laufrad abbremsen.

Auch diese Bremse gibt es in der hydraulischen und der mechanischen Version (mit Bowdenzug). Die hydraulische ist hierbei jedoch die kraftvollere und zugleich teurere.

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Fazit Fahrradbremsen Arten:

Welche Art von Fahrradbremse nun die richtige bzw. sinnvolle ist, ist zum einen eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber auch des Einsatzzwecks oder des Budgets. Bei einem einfachen Trekking- oder Cityrad, bei dem eher das gemütliche Fahrrad fahren im Vordergrund steht, tut es sicherlich eine einfache aber gute Felgenbremse. Im Mountainbike-Bereich wenn es auf Bremsleistung ankommt, ist eine hydraulische Scheibenbremse die richtige Wahl. Hier sollte nicht unbedingt am Material gespart werden, denn sollte die Fahrradbremse ihren Dienst verweigern, ist ein schmerzhafter Sturz vorprogrammiert.