Als Hundebesitzer und fahrradbegeisterte Person ist die Antwort auf die Frage, ob längere Touren mit dem Hund möglich sind, ganz klar: es kommt auf den Hund an.

Es dürfte klar sein, dass Dackel, Mopps und Co. wegen ihrer Größe hierzu schlichtweg ungeeignet sind. Gleiches gilt für Bernhardiner, Berner Sennenhund oder Dogge. Wegen Ihres Körpergewichst würden längere Strecken und die konstante Bewegung die Gelenke zu sehr beanspruchen.

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Ob sich der Hund für längere Touren eignet, hängt natürlich wie bei uns Menschen von der körperlichen Verfassung des Tieres ab. Ein Hund der regelmäßig trainiert und gesund ernährt wird, wird bei längeren Touren weniger bis gar keine Probleme haben als Tiere, für die diese Touren ungewohnt sind. Sie wären damit schlichtweg überfordert und würden an Muskelkater und Seitenstichen leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass Hunde wegen Ihrer engen Bindung zum Menschen alles dafür tun würden, um Ihrem Herrchen zu folgen und so die Grenzen der Belastung schnell überschritten würden. Ideale Begleiter für längere Fahrradtouren sind die sogenannten Laufhunde. Hierbei handelt es sich um Jagdhunde, die das Wild über längere Strecken verfolgen können. Durch spezielle Zuchtauswahl gelingt es heutzutage, den Jagdtrieb zu unterbinden und dadurch ideale Begleit- und Familienhunde zu züchten. Hierzu zählen insbesondere die sog. Bracken und die sich daraus entwickelten Hunderassen. Hervorragende Begleiter sind auch die verschiedenen Retrieverarten. Hierbei handelt es sich um mittelgroße Jagdhunde, die ursprünglich für die Wasserjagd gezüchtet wurden, mittlerweile aber auch durch spezielle Zuchtauswahl zu sehr beliebten Familienhunden geworden sind.

Sehr gute Begleiter für längere Touren sind auch die sog. Windhunde, die in einigen Ländern noch zu Hunderennen eingesetzt werden oder Huskys, die traditionsgemäß für Schlittenhunderennen gezüchtet werden.

Wir könnten die Liste an lauffreudigen Hunden beliebig fortsetzen, entscheidend ist, dass der Hund wie einleitend erwähnt die notwendigen körperlichen Voraussetzungen wie Größe und Gewicht mitbringt und über die körperliche Fitness verfügt. Daher können wir leider auch keine Aussage treffen, welche Strecken Sie ihrem Hund zumuten können. Aus eigener Erfahrung können wir jedoch berichten, dass ein gut trainierter Labrador Retriever bei angemessener Fahrt mühelos 35-40 km bewältigen kann.

Wenn Sie sich mit Ihrem Vierbeiner schließlich auf eine längere Tour begeben, dann sollten Sie darauf achten, dass Sie die Geschwindigkeit dem Tempo ihres Hundes anpassen. Ideal ist ein leichtes Traben des Hundes bei konstanter Geschwindigkeit, sodass der Hund einen Laufrhythmus findet. Wichtig ist auch, dass Sie ausreichend Wasser und Futter für den Hund mitführen um einer möglichen  Dehydration vorzubeugen. Regelmäßige Verschnaufpausen für Ihren Vierbeiner oder ggf. ein Bad in einem Fluss oder See sorgen zusätzlich für Abkühlung.

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Auch sollten Sie darauf achten, dass der Untergrund nicht dauerhaft geteert oder betoniert ist. Gras-, Waldboden oder aber ein genügend breiter Seitenstreifen sorgen dafür, dass der Hund weich laufen und seine Gelenke schonen kann. Zur Mitführung des Hundes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist natürlich ein gut erzogener und verträglicher Hund, der unangeleint neben dem Fahrrad trabt. Sofern Leinenpflicht besteht oder Sie ihren Hund nicht frei laufen lassen können, gibt er hierzu gefederte Befestigungen, die Sie am Hinterrad anschrauben können und an die der Hund angeleint wird. Problematisch dabei ist jedoch die Sturzgefahr, wenn Ihr Hund eine Pinkelpause einlegen oder einen Busch beschnuppern muss. Hierzu empfehlen wir alternativ die Leine locker zwischen Hand und Fahrradlenker zu legen und dem Hund einen Bewegungsfreiraum von zirka 1,50 m Leine zu geben. Sofern Ihr Hund dann abrupt abbremst können Sie die Leine leicht aus der Hand fallen lassen und vermeiden so einen Sturz.

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Ganz entscheidend bei der Tour ist also die Rücksichtnahme auf den Hund. Betrachten Sie die Tour als Ausflug und nicht als ernsthaftes Training, denn hierbei ist die Begleitung durch den Hund schlichtweg ungeeignet.