Frühsport am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. In diesem altbekannten Sprichwort muss ein Funken Wahrheit stecken. Und jeder Erwachsene wird wissen, wie wohltuend ein morgendlicher Spaziergang, ein Waldlauf oder vor allem auch eine Fahrradtour sein kann. Der Kreislauf kommt in Schwung, der Stoffwechsel wird angeregt und die Lungen können die frische Luft einsaugen. All dies gibt Energie für den Tag und wer über einen Bürojob verfügt und regelmäßig über mangelnde Bewegung und ungesundes Kantinenessen klagt, der weiß entweder die tägliche Bewegungseinheit zu schätzen bzw. sollte dies einmal ausprobieren.

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Und genau das Gleiche gilt für die Jüngsten. Sechs oder noch mehr Schulstunden, oftmals auch ungesundes fettiges Kantinenessen und mangelnde Bewegung führen schnell zu Übergewicht und gesundheitlichen Problemen. Diese Entwicklung hin zu Übergewichtigkeit bei Kindern zeigen auch einschlägige Studien, die unter anderem vom Land Hessen in Auftrag gegeben wurden.

Da liegt es auf der Hand, die Kinder den täglichen Schulweg mit dem Fahrrad zurücklegen zu lassen und so für zusätzliche Bewegung zu sorgen. Das ist nebenbei in anderen Ländern, allen voran den Niederlanden üblich – jeder der dort einmal einen Schüleraustausch gemacht hat, weiß wovon wir sprechen. Natürlich müssen dabei auch die Rahmenbedingungen stimmen:

Der Weg zur Schule sollte verkehrssicher sein und möglichst entlang gekennzeichneter Rad- oder Fußwege führen. Auch halten wir es im Hinblick auf den Schutz Ihres Kindes für notwendig, dass gerade in der dunklen Jahreszeit die Wege beleuchtet sind und auch von anderen Radfahrern oder Fußgängern regelmäßig benutzt werden bzw. jederzeit gut eingesehen werden können. Sofern Ihr Kind auf öffentliche Straßen ausweichen muss, sollten Sie mit der ortsansässigen Polizeidienststelle die Notwendigkeit des Fahrradführerscheins für Kinder besprechen bzw. ist dieser mittlerweile im Lehrplan vieler Schulen für die 4. Jahrgangsstufe vorgesehen.

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Das Streckenprofil sollte auch angemessen und die Distanz zur Schule nicht allzu groß sein, denn ihr Kind sollte Spaß an der Bewegung finden und nicht abgekämpft und müde zum Unterricht erscheinen.

Auch sollte das Kind den Weg zur Schule und von der Schule nach Hause und besondere Gefahrenpunkte gut kennen. Am besten ist, Sie  fahren mit Ihrem Kind die Strecke vorher ab. So können Sie auch leicht überprüfen, ob das Kind über die notwendige Fitness verfügt.

Wichtig ist auch, dass die Schule über ausreichend Fahrradstellplätze verfügt, wo Ihr Kind das Rad sicher abstellen und abschließen kann.

Selbstverständlich muss Ihr Kind auch über die notwendige Ausrüstung verfügen, allen voran ein funktionstüchtiges Fahrrad und Schutzbekleidung. Bezüglich des Fahrrads empfehlen wir ein Rad mit Gepäckträgervorrichtung auf der der Schulranzen befestigt werden kann. Weil handelsübliche Schulranzen nicht über die notwendigen Beckengurte und Spannvorrichtungen verfügen, kann das Gewicht des Ranzens sonst sehr früh zu Rückenschmerzen und dauerhaften Schäden führen.

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Eine funktionierende Fahrradbeleuchtung und Reflektoren zum Ausleuchten der Wege und um von anderen Verkehrsteilnehmern erkannt werden zu können, Schutzbleche, die vor Spritzwasser schützen sowie ein Schutzhelm zum Schutz vor Stürzen sollten ebenfalls zur Ausrüstung dazugehören. Ergänzt werden kann diese noch durch Abstandsmesser, Blinker und vielleicht nicht schön, aber sinnvoll durch einen Rückspiegel.

Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen auch, Ihrem Kind ein paar einfache Handgriffe wie das Aufpumpen des Reifens oder das Wiederaufziehen der heruntergesprungenen Kette beizubringen. So kann sich Ihr Kind bei leichten Pannen schnell selbst behelfen und muss nicht die Strecke schieben oder um Hilfe rufen.

Schließlich könnten Sie mit Ihrem Kind durch die gesparten Fahrkartenkosten als Anreiz den Schulweg mit dem Fahrrad zu bewältigen über eine Taschengelderhöhung verhandeln.