Das Fahrrad Innenlager oder auch Tretlager ist eines der wichtigsten Teile an einem Fahrrad. Ohne dieses wäre es nicht möglich, die Kurbeln zu drehen und somit vom Fleck zu kommen. In der Regel hat ein Innenlager eine sehr lange Lebensdauer (weit über 50.000 Km) jedoch kann es in Einzelfällen dazu kommen, dass es ausgetauscht bzw. gewechselt werden muss. Ist dies der Fall, stellt sich erst mal die Frage, was für ein Innenlager habe ich überhaupt?  Beim Beantworten dieser Frage wollen wir Ihnen heute helfen.

Quelle: Vecteezy

Zuerst aber die Frage, wie funktioniert ein Innenlager?

Das Innenlager besteht aus einer Welle (durch die die beiden Kurbeln miteinander verbunden werden) und zwei Wälzlagern. Die Welle führt durch die Lager und kann so ohne großen Widerstand gedreht werden.

Fahrrad Innenlager gibt es in verschiedenen Varianten:

  1. Fahrrad Innenlager: Patronenlager

Das Patronenlager ist das aktuell am häufigsten vorkommende Tretlager. Es besteht aus einer Welle und zwei Wälzlagern, die zusammen in eine Patrone (Zylinder) eingesetzt und anschließend gepresst werden. Dieses Verfahren sorgt für einen optimalen Schutz vor Verunreinigungen und macht diesen Lagertyp so besonders robust und wartungsfrei.

In den Rahmen eingeschraubt wird das Lager mit Hilfe von zwei Lagerschalen. In der Regel ist eine von ihnen (meist die rechte) mit dem Lager fest verbunden. Angezogen werden diese Schalen mit einem Drehmoment von 35 Nm – 45 Nm.

Ein Nachteil dieses Lagertypen ist allerdings, dass es nicht nachjustiert werden kann. Das heißt, tritt ein Spiel im Lager auf, muss dieses ausgetauscht werden. Sollte dies der Fall sein, bitte nicht verzweifeln, Patronenlager sind meist schon zum Preis einer Musik-CD erhältlich.

  1. Fahrrad Innenlager: Konuslager

Die Tretlagerwelle und die dazugehörigen Konen werden bei diesem Tetlager als eine Einheit betrachtet. Die Lagerkugeln laufen direkt zwischen den Lagerschalen und den Konen. Dieser Aufbau macht das Konuslager zwar zu einem sehr wartungsaufwändigen Lager, sorgt aber auch gleichzeitig dafür, dass diese Lagerart, bei guter Pflege, eine längere Lebensdauer aufweist, als z.B. ein Patronenlager.

Beim Einbau muss auf ein exaktes Ausrichten des Lagers (Lagerspiel) geachtet werden. Dieses wird mit einer Lagerschale (in der Regel die linke Seite) und eines Konterrings erledigt. Die rechte bzw. andere Seite wird bis zu einem bestimmten Punkt in den Rahmen eingeschraubt und durch die wirkenden Kräfte fixiert. Die linke Seite wird nun angezogen und bei Erreichen der richtigen Kraft mit dem Konterring gesichert.

Ein Nachteil des Konuslagers ist, dass es nach innen nicht abgedichtet ist. Wasser, das in den Rahmen gelangt ist, kann hier nun für Korrosion sorgen und das Lager so zerstören.

Zu der Familie der Konuslager gehören unter anderem auch das Thompson- sowie das Glockenlager.

Quelle: Vecteezy
  1. Außen liegende Tretlager am Fahrrad

Dieses System wurde im Jahr 2004 von Shimano eingeführt. Die Lager besitzen Gewinde, die sich an ihrer Innenseite befinden. Durch diese werden sie im Rahmen fixiert. Die Welle ist in diesem Fall fest mit einer der Kurbeln verbunden und wird durch die Öffnung der Lager geschoben. Auf der anderen Seite wird sie anschließend mit der zweiten Kurbel und einer Konterschraube (meist in Form einer Plastikkappe) gesichert.

Die außen liegenden Lager sollen durch einen größeren Abstand für ein besseres Verhältnis von Gewicht und Stabilität sorgen.

Sollte Sie Ihr Innenlager am Fahrrad nicht exakt zuordnen können, stehen Ihnen der Kundenservice der Fahrradhersteller oder aber eines guten sortieren Online-Shop selbstverständlich für Fragen zur Verfügung.