Spanien ist als Fahrradnation ja  nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt. Viele erfolgreiche Profisportler kommen aus Spanien und die Begeisterung für den Radsport ist hier riesig. Nicht umsonst findet mit dem „Vuelta Ciclista a España“ (bei uns bekannt unter dem Namen Spanienrundfahrt) hier das drittgrößte  Etappenrennen der Welt statt. Allerdings haben die Spanier ein etwas anderes Verhältnis zum Fahrrad als wir hier in Deutschland. So wird das Rad hauptsächlich als Sportgerät betrachtet und nicht wie bei uns oder z.B. in den Niederlanden als normales Verkehrsmittel. So sieht man eher Sportbegeisterte auf den ruhigen Nebenstraßen oder auch Touristen die mit Ihren Fahrrädern dieses facettenreiche Land erkunden, weniger jedoch Einheimische die zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren. Dafür hat man in Spanien das Auto.

Quelle: Pixabay

Vielleicht liegt es an dieser Grundeinstellung zum Radfahren  das man zwar gut auf den zumeist ruhigen und asphaltierten Nebenstraßen fahren kann, Radwege aber umsonst sucht. Wenn es Radwege gibt sind diese außerdem selten miteinander verknüpft und  die speziellen Angebote für Radfahrtouristen  wie z.B. speziell für die Bedürfnisse von Radtouristen ausgestattete Hotels halten sich bisher noch in Grenzen.  Nichtsdestotrotz ist z.B. die Region Andalusien sehr gut zum Radfahren geeignet. Hier ist für jedes Fitnesslevel das passende dabei, ob man als untrainierter Hobbyradler eher der Küstenlinie des Atlantiks und des Mittelmeeres folgt oder als Mountainbiker neue Herausforderungen in den Bergen der Sierra Grazalema sucht.

Die Landschaft Andalusiens ist überraschend vielseitig. Besonders empfehlenswert für einen Urlaub mit dem Bike ist dabei die Region um Cádiz. Im Nordosten der Provinz finden sich hier die Berge der Sierra Grazalema. An der einen Seite grenzt die Region an den Atlantik, an der anderen Seite an das Mittelmeer an. In  dieser Region liegt mit der Stadt Tarifa der südlichste Punkt Spaniens und hier sind Europa und die afrikanischen Küste nur 14 Kilometer voneinander entfernt. Nur getrennt durch die Straße von Gibralta treffen hier die beiden Kontinente aufeinander.

Quelle: Pixabay

Die beste Reisezeit für Radtouristen ist der Frühling, da die Sommer in Andalusien oft zu heiß für schweißtreibende Radtouren sind. Der Frühling hingegen ist zumeist mild und trocken und somit  für Radtouren optimal geeignet. Vor allem wenn man an den Küstenabschnitten entlang radelt sollte man immer einen guten Windschutz dabeihaben. Hier pfeift der Wind nämlich zumeist recht  ordentlich. Wenn möglich sollte man seine Fahrtrichtung auch der Windrichtung entsprechend planen, denn dieser kann bei längeren Touren  entweder zu einem mächtigen Verbündeten oder zu einem  brutalen Gegner werden. Dörfer und Städte liegen in dieser weitläufigen Gegend oft recht weit auseinander und so manche auf den ersten Blick idyllisch wirkende Feldwege verlaufen ins Leere und an ihrem Ende findet sich nichts weiter als ein unüberwindbarer Holzzaun. Deshalb sollten die Routen immer gut geplant werden. Gutes Kartenmaterial ist deshalb  bei einer solchen Reise unerlässlich.