Wer gerne mit dem Fahrrad seine Einkaufstouren erledigt oder auch mal mit dem Rad in den Urlaub fährt, der ist mit dem Allrounder der Radszene am besten bedient. Die Rede ist vom Trekkingrad. Sein Markenzeichen sind die komplette Ausstattung mit Schutzblechen, Beleuchtung und Gepäckträger sowie die stadt- und reisetaugliche 28 Zoll Bereifung.

Quelle: Unsplash

Doch auch beim Trekkingrad gibt es ein paar Punkte zu beachten, damit weder das Budget gesprengt wird, noch der Fahrspaß darunter leidet. Mit unserem Einkaufsberater zum Thema Trekkingrad wollen wir Ihnen die Kaufentscheidung erleichtern.

Die wohl wichtigste Entscheidung betrifft die Wahl zwischen Ketten- und Nabenschaltung. Doch wo liegt der Vorteil und wo der Nachteil und vor allem, was brauch ich für mich?

Betrachten wir zunächst einmal die Nabenschaltung. Die Nabenschaltung hat sich im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt. Heute reicht die Bandbreite von der Standard-Shimano-Nabe mit sieben oder acht Gängen bis hin zu hochwertigen Rohloff-Nabe mit 14 Gängen. Die Nabenschaltung bietet aufgrund des innenliegenden Getriebes (Planetengetriebe) Schutz vor äußeren Einflüssen, wodurch der Verschleiß minimiert ist. Aber wegen der aufwendigeren Herstellung sind Nabenschaltungen in der Regel etwas teurer als Kettenschaltungen. Wichtig zu betrachten ist auch der Übersetzungsbereich zwischen dem größten und kleinsten Gang. Dieser beträgt bei den 7- bis 8-Gang-Naben über 300% und bei dem Rohloff Speedhub 500/14 mit seinen 14 Gängen bis zu 526%. Zum Vergleich liegt die Kettenschaltung nur minimal besser, zwischen 360% und maximal 618%.

Diese Zahlen bedeuten für die Nabenschaltung, dass Sie nur minimal schwächer ist als eine Kettenschaltung. Doch wofür ist die Nabenschaltung in erster Linie gedacht?

Wer hauptsächlich in flachen Gegenden oder in der Stadt unterwegs ist, der ist mit einer Nabenschaltung besser bedient, da sie aufgrund der geringen Anzahl der Gänge das beste Verhältnis zwischen Tauglichkeit und Übersetzungsverhältnis. Wer jedoch Touren plant, die definitiv steilere Steigungen beinhalten, der ist mit einer Kettenschaltung besser bedient.

Damit kommen wir zum Gegenstück der Nabenschaltung, die Kettenschaltung. Sie bietet in der Regel zwischen 21 und 30 Gängen und macht damit eine bessere Abstufung (gerade im bergigen Land) möglich. Der Vorteil einer jeden Kettenschaltung ist neben dem geringen Gewicht (eine Nabe wiegt zwischen 1,4 und 2,5kg) auch der relativ einfache Aufbau, was ebenfalls geringere Kosten verursacht. Das macht Fahrräder mit Kettenschaltungen meist günstiger.

Zudem lässt sich durch einen Tausch von Ritzelpaketen oder Kettenblätter der Übersetzungsbereich individuell anpassen. Wer seine Bauteile richtig pflegt, wird auch nach langen Fahrten keine böse Überraschung erleben, da diese so leistungsfähig bleiben und selbst nach mehreren hundert Kilometern einen hohen Wirkungsgrad bieten. So kann eine Kette rund 3.000 Kilometer halten.

Ein weiteres Kriterium, das beim Kauf berücksichtigt werden sollte, ist der Rahmen. Zumeist gibt es drei verschiede Rahmenformen. Diese sind die herrentypische Diamant-Form, der Trapezrahmen für Frauen sowie der Tiefeinstieg, auch oft Wave genannt. Vorteil von Diamant- und Trapez-Rahmen sind die Stabilität des Rahmens bei größerer Belastung.

Quelle: Unsplash

Wer jedoch Probleme hat, seine Beine über das Oberrohr bzw. Sattel zu kriegen, der sollte lieber zum Wave-Rahmen greifen, denn er ermöglicht den tiefen Einstieg und erfordert bei weitem nicht so viel Kraft beim Aufstieg auf das Rad. In der Regel wird der Fahrer eines Wave-Rahmens auch nicht das Fahrrad im Grenzbereich bewegen bzw. großen Belastungen aussetzen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beleuchtung, insbesondere die Scheinwerfer. Mittlerweile hat sich bei vielen Herstellern die Automatik-Funktion durchgesetzt, die die Scheinwerfer je nach Dämmerungsgrad automatisch angehen lassen. Neben den üblichen Halogenscheinwerfern gibt es auch die leistungsstarken Versionen bzw. neuerdings auch LEDs. LEDs haben den Vorteil bei niedrigerem Stromverbrauch mehr Lichtenergie zu entwickeln und vor allem werden diese nicht warm. Die Rückleuchten sind seit einiger Zeit mit Kondensatoren ausgestattet, die eine Standlichtfunktion ermöglichen.

Aber auch der Komfort spielt in einer Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. So sind in der Regel Trekkingräder mit einem winkelverstellbaren Vorbau ausgestattet, die es ermöglichen, seine Fahrposition zu verändern, falls Belastungen an Rücken und Handgelenken zu groß werden.

Die meisten Standard-Sättel sind in Ordnung, doch wer etwas mehr braucht um sich wohl zu fühlen, der sollte sich nach einem Sattel umschauen, der zwar Komfort bietet, aber nicht zu weich ist. Als Hersteller hat sich hier besonders Sportourer hervorgetan (http://www.profirad.de/sattel-city-trekking-sattel-c-117_1129.html?filter_id=137&sort=6d&page=1=). Diese bieten perfektes Preis-/Leistungsverhältnis und sind super bequem ohne dabei unsportlich zu wirken. Neben dem Sattel ist auch die Sattelstütze entscheidend. Viele Trekkingräder bringen eine gefederte Sattelstütze von Haus aus mit. Doch wer eine bessere benötigt, der sollte auf eine Parallelogramm-Sattelstütze zurückgreifen, diese bieten einen besseren Komfort, gerade auf längeren Touren.

Quelle: Unsplash

Das sind all die wichtigsten Punkte, auf die es zu achten gilt. Natürlich spielt auch hier das eigene Budget eine große Rolle. Für jüngere Fahrer, die geringe Beschwerden haben reicht meist ein Trekkingrad aus, wie es von Werk aus kommt. Ältere Fahrer sollten keinesfalls den Aspekt einer hervorragenden Sattelstütze und eines komfortablen Sattels außer Acht lassen.