Namibia und Afrika im Allgemeinen sind vielleicht nicht gerade die ersten Reiseziele die einem für eine Radreise in den Sinn kommen, aber so abwegig wie viele vielleicht denken mögen ist ein Fahrradurlaub hier absolut nicht.

So hautnah wie bei einer Reise mit dem Fahrrad kann man auch das Land Namibia sonst nicht erleben. Namibia, eine ehemals deutsche Kolonie bietet viele gute Voraussetzungen für eine Tour.

Quelle: Vecteezy

Die Menschen in Namibia gelten als extrem freundlich, die politische Lage ist stabil und auch in Punkto Sicherheit kann Namibia mit vielen europäischen Reisezielen locker mithalten. Vielfach wird von den Einheimischen übrigens noch Deutsch gesprochen, obwohl Englisch die offizielle Landessprache ist. Mit ca. 2 Millionen Einwohnern, die sich auf eine Fläche die doppelt so groß ist wie Deutschland verteilen, gehört Namibia zu den am dünnsten besiedelten Regionen in Afrika. Die Weite der Natur, die Ursprünglichkeit und natürlich der Hauch des Abenteuers lockt immer mehr Fahrradtouristen in dieses wunderbare Land.

Die Temperaturen im Frühling (bei uns ist dann Herbst) sind angenehm warm  und liegen am Tag meist um 28° und nachts knapp über dem Gefrierpunkt. Durch das zumeist  trockene Wetter im Frühling  sind hier auch die wenigsten Mücken unterwegs, was die Gefahr einer Malariaansteckung erheblich reduziert. Trotzdem zählt der Norden Namibias laut der Karte der WHO zu den Malariagebieten.

Natürlich sollte man in guter körperlicher Verfassung sein und auch eine gewisse Kondition ist eine Grundvoraussetzung für eine solche Tour. Ein Spitzensportler muss man aber auch auf den Wüstenabschnitten nicht sein. Wichtig für so eine Tour ist eine gute Ausrüstung und eine gute Vorbereitung. Inzwischen werden auch geführte Fahrradreisen durch dieses außergewöhnlich schöne Land angeboten. Da Namibia wie schon erwähnt besonders in manchen Regionen sehr dünn besiedelt ist, muss der notwendige Proviant und vor allem das Trinkwasser in ausreichender Menge mitgeführt werden. Pro Person sollte man mit einem Wasserverbrauch von ca. 10 Litern pro Tag rechnen. Brunnen, aus denen zumeist auch gefahrlos getrunken werden kann stehen in ausreichenden Abständen zur Verfügung. Bei der Reiseplanung sollte die Proviantfrage allerdings immer besondere Berücksichtigung finden.

Quelle: Vecteezy

Durchschnittlich sollte eine Tagesetappe mit ca. 50-70 Kilometern geplant werden. Mehr Kilometer sind häufig angesichts der Schotterpisten nicht zu meistern und mittags sollte man eine längere Pause einplanen um die Mittagshitze zu vermeiden. Zum Radfahren sollte man vielmehr die frühen Morgenstunden und den späteren Nachmittag nutzen.

Bei der Auswahl der Fahrräder ist zu beachten dass man meisten über holprige Schotterpisten fährt, daher ist ein Mountainbike durchaus empfehlenswert.  Da manche Regionen stark von dornigen Akazien bewachsen sind sollte man  öfter mal die Reifen überprüfen und genügend Ersatzschläuche mitführen. Unerwünschte Kontakte mit der Tierwelt Namibias hat der Radler im Allgemeinen nicht zu befürchten, da die Tiere meist den Kontakt mit den Menschen meiden. Im berühmten Etosha-Nationalpark kann man sich ohnehin nicht als Fahrradfahrer bewegen, da er umzäunt und für Radfahrer gesperrt ist. Um die Artenvielfalt hier zu genießen sollte man sich für einige Tage ein Mietfahrzeug leihen.

Quelle: Vecteezy

Landschaftliche Höhepunkte erwarten den Radreisenden in Namibia viele. Sehenswert sind besonders die bis zu 300 Meter hohen Dünen von Sesriem und Sossuvlei, verschiedene Canyons die immer wieder fantastische Ausblicke bieten und auch das Wahrzeichen Namibias, die Spitzkoppe, mit seinen imposanten Granitplatten sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Desweiteren sollte man  auf seiner Tour auch den Städte Swakopmund und Windhoek einen Besuch abstatten.