Der Mönchsradweg bietet eine Vielzahl mittelalterlicher Eindrücke und Erlebnisse, die miteinander verbunden wurden um diesen Radweg zu schaffen. Leitbild dieses Weges war die Pilgertradition der Mönche. Das Thema dieses Radwanderweges spiegelt den Mönchsweg der schleswig-holsteinischen Kirchengemeinde wider.

Die Radfahrer folgen also den Spuren der Christianisierung des Nordens. Das geschieht im groben Verlauf des Mönchsweges des Kirchengründers und Bischofs von Holstein Vicelin. Der Fernradweg schlängelt sich von West (Glückstadt) nach Ost (Fehmarn) und hat eine Gesamtlänge von rund 342 Kilometer.

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Angefangen in Bad Segeberg, nach Bornhöved, Bosau und Oldenburg über den Bischofsitz von Vincelin bis hin nach Fehmarn. Auf dem Weg durchfährt man insgesamt 71 Politische- und 47 Kirchengemeinden, die durch den durchgängigen und bestens beschilderten Radweg miteinander verbunden sind.

Die Ausarbeitung und Idee des Radweges geht auf die Initiative verschiedener Institutionen zurück, denen daran gelegen war, dass man den geschichtlichen Werdegang der Christianisierung des Nordens verfolgen und betrachten kann. Diese West – Ost Verbindung ist einer der wenigen ihrer Art, denn die meisten Radwege im Norden führen aus dem Süden in den Norden oder umgekehrt.

Die Beschilderung und Wegweiser auf dem Weg sind klar und deutlich und man hat keine verzwickte Beschilderung oder unzureichende Kennzeichnung des Streckenverlaufs. Der Radweg ist dem damaligen Weg von Vincelin nachempfunden, der im Westen angefangen hat und sich im Laufe der Christianisierung in den Osten vorgearbeitet hat.

Die Strecke ist durchgängig mit dem Fahrrad sehr gut befahrbar und man bewegt sich auf ruhigen Straßen oder geeigneten Fahrradwegen fort. Die einzelnen Etappen kann man wunderbar auf seine individuelle Kondition und sein tägliches Pensum abstimmen. Die Übernachtungsmöglichkeiten am Rande der Strecke sind ebenfalls zahlreich und können variabel gebucht und reserviert werden. Es empfiehlt sich allerdings vor Reiseantritt Informationen zur Belegung der Zimmer einzuholen, damit man ggf. nicht vor dem Problem steht am Abend festzustellen, dass das jeweilige Hotel ausgebucht ist.

Die landschaftliche Kulisse ist ebenso beeindruckend wie der geschichtliche Hintergrund auf der gesamten Fahrradtour. Aufgrund der geographischen Begebenheit ist man zum großen Teil auf ebener Fläche unterwegs. Ebenso wird man überall kleine und spannende Geschichten in den Städtchen und Dörfern rundherum erleben und hören. Um Ihnen einen kleinen Vorgeschmack zu geben, ein paar ausgewählte Beispiele für solche Geschichten. Wie die kleinen Zwerge der Familie Rantzau zu Gold verhalfen, warum der Teufel von Mönkloh einen Stein auf die Stellauer Kirche warf oder man an eine Eiche bei Eutin Liebesbriefe schreiben kann.

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All das und die vielen Eindrücke und Erlebnisse machen auch diese Radtour zu einem unvergesslichen Erlebnis, welches man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man mit dem Gedanken spielt eine Radtour zu machen oder aber schon alle Nord-Süd Routen kennt. Für Anspruchsvolle Radler ist diese Strecke eher nicht geeignet, weil man keine großen Steigungen oder schwierige Teilabschnitte mit in dem Routenprofil hat.

Es bleibt nur noch viel Spaß und Freude auf dem Radweg zu wünschen, wo einst Slawen gegen die Christen Schleswig-Holsteins gekämpft haben und Bischof Vincelin seine Mission des Christentums begann.