Ganz am anderen Ende der Welt erwartet den Fahrradreisenden ein Reiseziel, das außergewöhnlicher und beeindruckender kaum sein. Abgeschieden von allen anderen Einflüssen konnte sich hier eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Wer sich die „Der Herr der Ringe“- Filme von Regisseur Peter Jackson angeschaut hat, bekommt eine ungefähre Vorstellung welche Naturschönheiten und welch abwechslungsreiche Landschaften hier zu finden sind.

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Zunächst ein paar allgemeine Hinweise für Radreisende vorab…In Neuseeland gibt es praktisch keine extra ausgebauten Radwege. Man muss sich also meistens die Strecke mit dem restlichen Verkehr teilen. Nur manchmal kann man (wenn man ein entsprechend ausgerüstetes Bike hat) auf Schotterpisten ausweichen, die allerdings oft in recht schlechtem Zustand sind. Da in Neuseeland das Busnetz gut ausgebaut ist kann man auch  problemlos mal nicht so attraktive Streckenabschnitte mit dem Bus zurücklegen. Ob das Fahrrad mitgenommen werden kann entscheidet allerdings immer der Busfahrer vor Ort. In der Regel wird die Fahrradmitnahme aber nicht verweigert.

Das Klima in Neuseeland ist zumeist mild und sehr windig. Durch die Lage im südlichen Pazifik herrscht hier hochozeanisches Klima. Neuseeland ist ein perfektes Winterreiseziel, da durch die Lage auf der Südhalbkugel hier die Jahreszeiten genau umgekehrt zu denen in Deutschland sind. Wenn man hier also mitten  im Winter startet kann man den neuseeländischen Sommer erleben. Dieser ist durch den starken Wind nicht zu heiß zum Radfahren, es muss allerdings auch immer wieder mit Regenschauern gerechnet werden. Zwischen November und Februar ist eine günstige Reisezeit. Unbedingt einpacken sollte man einen starken UV Schutz, da (ähnlich wie in Australien) die UV-Strahlung in Neuseeland besonders intensiv ist.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es für Fahrradtouristen genügend, das Netz von Campingplätzen ist sehr gut ausgebaut und es gibt zudem zahlreiche Backpacker- Hostels, Jugendherbergen und normale Hotels. Wer campen möchte, braucht sich übrigens nicht vor wilden Tieren zu fürchten, da es (mal abgesehen von Vögeln) fast keine Tierart auf diese entlegenen Inseln geschafft hat.

Beachten sollte man bei seiner Reise das in Neuseeland eine Helpflicht für Radfahrer besteht. Fahrradläden und Werkstätten findet man hauptsächlich in größeren Ortschaften, deshalb sollte man am Besten eine gewisse Grundausrüstung immer mit sich führen.

Der Inselstaat Neuseeland besteht aus den beiden Hauptinseln sowie mehr als 700 kleineren Inseln. Die Nordinsel und die Südinsel werden durch die Cookstraße (die an ihrer schmalsten Stelle nur ca. 23 Km breit ist) voneinander getrennt. Wir möchten uns nun zunächst der Nordinsel widmen.

Die Nordinsel ist die am dichtesten besiedelte Region Neuseelands. Etwa dreiviertel der Bevölkerung Neuseelands lebt auf dieser Insel. Auch die meisten Ureinwohner Neuseelands, die Maori, leben in diesem Landesteil. Im Zentrum der Nordinsel liegt der sehr sehenswerte Tongariro Nationalpark mit seinen zum Teil noch aktiven Vulkanen und Geysiren, den die UNESCO zum Weltkultur- und Weltnaturerbe ernannt hat.

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Auch die größte Stadt Auckland sowie die Hauptstadt Neuseelands Wellington liegen auf der Nordinsel. Diese Städte sind zwar nicht unbedingt fahrradfreundlich aber trotzdem durchaus sehenswert und deshalb sollte man sich für die Erkundung auch einige Tage Zeit nehmen. Ansonsten sind die meisten Gebiete auf der Nordinsel hügelig bis bergig, aber auch für normaltrainiert noch gut zu bewältigen (außer bei starkem Gegenwind). Am Nordkap der Insel findet man subtropische Regenwälder und einsame Strände und Buchten. Von  der an der Südspitze Neuseelands gelegenen Hauptstadt Wellington kann man bequem per Fähre zur Südinsel übersetzen.