Eine Fahrradreise durch Peru – Peru ist ein Land der Gegensätze. An der kalten Pazifikküste, der heißen Wüste im Inland gelegen und im Landesinneren Berge mit Höhen von 6700m. Ein Land, welches dreieinhalb Mal so groß ist wie Deutschland, aber nur 28 Millionen Einwohner hat. Aufgrund der Landflucht beherbergt alleine die Hauptstadt Lima über ein Drittel der Bevölkerung. Unter Landflucht versteht man die Flucht der Leute aus dem Umland und den sehr dünn besiedelten Gebieten in große Städte wie beispielsweise Lima. Das Land ist zu einem Drittel mit Urwald bedeckt, die restlichen Teile sind Berge, Gebirge oder landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Hälfte der Bevölkerung ernährt sich durch die Landwirtschaft. Durch die reichen Bodenschätze (Gold, Kupfer etc.) fand sehr viel Raubbau an der Bevölkerung und vor allem an den Ureinwohnern und der ehemaligen Hochkultur, den Inkas statt. Diese leben heutzutage in bitterer Armut und haben mit den Umweltfolgen des Abbaus der Bodenschätze zu kämpfen.

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Dennoch ist dieses Land reich geblieben – die Freundlichkeit seiner Menschen, das wilde Bergland der Anden und seine wunderschöne zum Teil exotische Natur mit warmen Quellen, rauchenden Vulkanen, tiefen Schluchten, Artenvielfalt der Tiere und vieles mehr.

In diesem Bericht lehne ich mich an ein die Reiseroute vieler Fahrradtouristen an, sie führt von Lima durch die Anden bis hin nach Puno, über Nasca, Cuzco, und Arequipa. Highlights auf dieser Reise dürften ohne Zweifel Cusco, Machu Picchu, der Titcaca See und die Colca Schlucht sein. Cuso ist die ehemalige Inka Hauptstadt gewesen, die durch die spanische Krone bis auf ihre Fundamente zerstört wurde. Machu Picchu ist eine atemberaubende Siedlung der Inkas, die auf einem Berggipfel liegt und diesen vollkommen mit Gebäuden und Bauten ausfüllt. Diese Siedlung ist von den Spaniern nicht gefunden worden und konnte daher von ihnen auch nicht zerstört werden. Damals lag dieser Berggipfel noch im Urwald und wurde erst nach und nach freigelegt. Momentan wird er von deutschen Archäologen weiter freigegraben und kann von Touristen besichtigt werden.

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Der Titcaca See liegt auf 4000m Höhe – die Stadt Puno liegt an seinem Ufer und auf dem See befinden sich die schwimmenden Inseln von Uros. Einen Ausflug dorthin sollten Sie ebenfalls unbedingt mit einplanen, denn es ist unvergesslich schön dort. Die schwimmenden Inseln von Uros sind ein auf Schilfmatten schwimmendes Dorf. Schilf wird dort als Baumaterial für alles verwendet, egal ob Haus, Hütte oder Zelt.

Nachdem man die Strecke von Puno nach Arequipa zurückgelegt hat, empfängt einen die Stadt mit sehr schön anzusehenden Bauten, die im spanischen Kolonialstil errichtet wurden. Beeindruckend ist ebenfalls die Lage auf 2300m und den schneebedeckten Gipfeln rundherum. Als Sehenswürdigkeit ist hier die Colca Schlucht bekannt. Sie ist nicht nur für ihre natürliche Beschaffenheit und Pflanzenvielfalt bekannt, sondern vor allem für eine ganz spezielle Tierart, den Kondor. Der Kondor ist sozusagen das Wahrzeichen und Statussymbol für Peru, um ihn existieren viele Mythen und Geschichten, die man sich in Peru erzählt. Der Kondor (El Condor) soll den Peruanern die Freiheit über die spanischen Unterdrücker gebracht haben.

Soweit ein kleiner Umriss – mit dem Bus kann man ohne Probleme nach Lima zurück reisen um mit dem Flugzeug Richtung Deutschland aufzubrechen.

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Kleidung und Material sollte auf jeden Fall den Wetterbedingungen in Peru standhalten. Es kann mitunter lange Regenfälle geben, genauso wie lange Hitzeperioden. Man muss sich auf minus 5 Grad genauso gut vorbereiten, wie auf plus 40 Grad Celsius. Die Verpflegung und Unterkünfte sind je nachdem wo man sich gerade aufhält auch sehr unterschiedlich. Mal hat man das Glück ein Hotel zu finden, ein anderes Mal hat man nicht mehr als sein Zelt oder einen Viehstall zur Verfügung. Das Essen ist eigentlich überall gut und sehr günstig. Die Menschen sind außerordentlich freundlich und vor allem in den Regionen, die sehr dünn und wenig besiedelt sind sehr ehrlich und gastfreundlich.

Gut vorbereitet, mit dem Willen eine Tour über mehrere Wochen zu bestreiten und dem richtigen Material, wird Peru für jeden ein unvergessliches Erlebnis.