Wer kennte es nicht, das Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane. Auch den Spuren dieses großen Dichters kann man auf dem Havelradweg folgen, der immer wieder in seinen Werken die Schönheit Brandenburgs beschrieben hat.
Allerdings hat dieser Radweg noch unzählige Sehenswürdigkeiten mehr zu bieten. Bei diesem ca. 310 Kilometer langen Fernradweg folgt man dem gewundenen Verlauf der Havel durch vier verschiedene Bundesländer. Er führt durch Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Der Fluss windet sich durch malerische Landschaften und speist unzählige aneinandergereihte Seen, die den müden Radwanderer immer wieder zu einer kleinen Badepause einladen. Auch Preußens Könige wussten diese einmalige Landschaft zu schätzen und bauten ihre Schlösser und Prachtbauten vorzugsweise direkt an die Ufer der Havel.

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So liegen z.B. die Schlösser Sanssouci und Oranienburg direkt am Havelradweg. Andererseits ermöglichen zahlreiche Naturparks auf der Strecke ein einmaliges Naturerlebnis, bei denen man sogar Biber und Fischotter in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann.
Die Havel entspringt in der Nähe von Ankershagen in Mecklenburg-Vorpommern und der Radweg folgt ihrem Verlauf bis sie bei Havelberg in die Elbe mündet.
Der Radweg ist teilweise nicht durchgehend gut ausgeschildert und so empfiehlt es sich gutes Kartenmaterial mitzuführen. Auf vielen Teilstrecken ist der Radweg mittlerweile sehr gut ausgebaut und asphaltiert, nur auf manchen Abschnitten folgt man unbefestigten Wegen. Zumeist fährt man bequem weitab vom Autoverkehr. Durch die hauptsächlich ebene Strecke eignet sich dieser Radweg auch sehr gut für untrainierte Radwanderer oder auch für Familien mit Kindern. Nur an einigen Punkten (wie z.B. bei der Ortschaft Stölln) gibt es leichte Steigungen. Wenn man mal gar nicht mehr mit dem Fahrrad fahren möchte kann man auf vielen Teilabschnitten auch auf ein Schiff umsteigen und die Landschaft dann mal von dieser Perspektive aus genießen. Viele Sehenswürdigkeiten am Radweg sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.
Natürlich ist die Hauptstadt Berlin einen ausgedehnten Abstecher wert und auch in Potsdam, das zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt sollte man etwas länger verweilen. Das Schloss Caputh, das Schloss Paretz oder die Domstadt Havelberg sind weitere attraktive Höhepunkte entlang der Strecke.

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Diese Sehenswürdigkeiten wechseln sich immer wieder mit einer einmaligen Landschaft ab, so durchquert man z.B. die „untere Havelniederung“, das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas und kann in Orten wie Molkenberg Storche in ihren mächtigen Nestern beobachten. Der Fahrradreisende kann den Havellandradweg sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, denn es gibt zahlreiche günstige Zugverbindungen die genutzt werden können. Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie um die leeren Batterien wieder aufzufüllen findet der Reisende entlang der Strecke reichlich und in allen größeren Städten findet man Fahrradwerkstätten die einem bei kleineren und größeren Problemen mit dem Drahtesel weiterhelfen können.
Wie in der Nähe von anderen Gewässern auch sollte der Fahrradreisende im Sommer einen guten Mückenschutz dabeihaben und auch die Regenbekleidung sollte nicht vergessen werden.