Die Rhön ist eine herrliche Landschaft zum Radfahren und Wandern, zwischen Osthessen, Thüringen und dem nördlichen Zipfel Bayerns gelegen. Langgezogene Fluss- und Bachtäler, Berge bis 1000 Meter Höhe und mitunter dünn besiedelte Gebiete mit wenig befahrenen Straßen bieten hervorragende Radfahrbedingungen. Entweder man Trampelt gemütlich entlang der Täler oder man erklettert einen der Berge oder aber man kombiniert beides miteinander. Dabei ist völlig egal, ob man mit dem Mountainbike oder Rennrad unterwegs ist, in der Rhön gibt’s für jeden das richtige.

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In Nord-Süd Richtung durchqueren zwei Hauptmountainbikewege die Rhön, die in etwa parallel laufen und mit denen man sämtliche Berge und Höhenzüge bewältigen muss bzw. kann. Das besondere bei dem Mountainbikestreckennetz ist aber, dass die verschiedenen Knotenpunkte der Wege besonders gekennzeichnet sind, sodass man jederzeit einen Überblick hat, wie weit das nächste Etappenziel entfernt ist. Auch kann man so spontan seine Route abändern. Und weil die Rhön knapp über 1000 Kilometer Radwege verfügt, Tendenz stark steigend, gibt es selbstverständlich für Adrenalinjunkies auch abseits bzw. während der Strecken einzelne Downhill und Freeride Passagen auf den für die Rhön typischen groben Schotterpisten oder auf alten Forst- und Waldwegen. Seit der Einführung des Streckennetzes im Jahre 2000 hat sich in der Rhön in Sachen Mountainbikenetz sehr viel getan, denn auch aus eigenen Erfahrungen können wir sagen, dass man sich dort auch ohne größere Ortskenntnisse auf den Wegen hervorragend zurechtfindet und sich orientieren kann.

Mit dem Rennrad bleibt man besser auf den befestigten Straßen, sodass einem hier alle Wege offen stehen. Interessant ist sicherlich für den einen oder anderen Rennradfahrer der Rhöner Kuppentritt, der über 160 Kilometer führt und wie der Name schon sagt, sämtliche Höhen abklappert. Wegen des recht interessanten Höhenprofils und der vielen Nebenstraßen war die Rhön einst Geheimtipp bei Rennradfahrern, hat sich aber mittlerweile zu einem beliebten Urlaubsziel für Radsportfreunde entwickelt.

Um möglichst viele Facetten der Rhön kennenzulernen, ist eine Tour entlang des rund 270 Kilometer langen Randfernweges „Vom Main zur Rhön“ empfehlenswert. Hierbei handelt es sich um einen besonders gut ausgebauten und ausgeschilderten Radfernweg, der vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichnet wurde.

Aber die Rhön ist nicht nur Ziel für Radfahrer. So treffen sich auf der Wasserkuppe regelmäßig Segelflugfreunde, um mit Ihren Fliegern in die Lüfte zu gleiten. Kloster Kreuzberg lockt mit selbst gebrautem Bier, großem Biergarten und einem fantastischem Blick über die gesamte Rhön. Hier treffen Radfahrer auf Motorradfahrer und sonstige Tagestouristen, eben ein beliebter Ausflugspunkt. Von der Klosteranlage aus sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zur Spitze des Kreuzberges. Entlang dieses Teils des Weges werden die Leiden Christi in 12 verschiedenen Stationen dargestellt, bis einen schließlich nicht nur das Gipfelkreuz, sondern auch ein Abbild des gekreuzigten Jesus erwarten (Golgota Kreuze).

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Beliebte Anlaufpunkte sind auch Schwarzes und Rotes Moor. Holzwege und Trampelpfade führen quer durch die Moore und viele Hinweistafeln und Schilder weisen auf die besonderen Pflanzen- und Tierarten dieses Lebensraums hin. Ideal also auch für Familien mit Kindern. Und wer das Rad mal für einen Tag stehen lassen möchte, kann die Rhön mit festem Schuhwerk hervorragend erkunden. Die vielen Wiesen und der weite Blick in die Landschaft erwecken dabei sogar den Eindruck, als würde man sich im Allgäu befinden.

Wer nicht weit reisen und trotzdem in anspruchsvollerem Terrain Radfahren möchte, der ist in der Rhön herzlich willkommen.