Wer an die Mongolei denkt, denkt an Wüste, Jurten und Urvölker. Doch bei genauerer Betrachtung  gibt es vielmehr zu entdecken. Gelitten hat dieses Land bis vor 20 Jahren unter sowjetischer Herrschaft und rappelt sich so langsam auf.

Die Mongolei gilt nachwievor als Geheimtipp, vor allem bei den Mountainbikern. Die Flüge in die mongolische Hauptstadt Ulan-Bator (Ulaan-Baatar) sind recht erschwinglich geworden.

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Ulan-Bator gilt als touristisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Es leben 39% der Bevölkerung in der Hauptstadt. Sehenswürdigkeiten sind vor allem auf kultureller Ebene, da in der Stadt zahlreiche Museen  beheimatet sind. Anlaufpunkt im Zentrum ist der Süchbaatar-Platz. Benannt nach dem mongolischen Revolutionär Damdin Süchbaatar befinden sich dort  das Gandan-Kloster und das Parlamentsgebäude.

Von der Hauptstadt aus können in alle Richtungen Touren geplant werden, da Ulan-Bator recht zentral liegt. Wichtig ist vor allem eine gute Planung die vorab durchdacht werden muss. Denn die Mongolei ist kein typisches Reiseland, da es praktische keine Radwege und Infrastruktur außerhalb der Städte gibt. Es werden besondere Anforderungen an Rad und Fahrer gestellt. Denn nicht nur das aride Klima fordert gewaltig auch Sand und Staub bereiten dem Material so manche Probleme.

Die Landschaft ist weitestgehend eintönig – karge, menschenleere Steppe prägen das Bild. Wer hier einen Platten hat und kein Begleitfahrzeug dabei hat, ist hier ziemlich aufgeschmissen, da Hilfe bekanntlich selten ist. Nicht selten sieht man Biker mit Begleitfahrzeug der alle nötigen Materialien mit sich führt. Er fährt in Sichtweite des Radlers, sodass nie der Kontakt verloren geht. Dank eines Fahrzeugs spart man sich so das lästige Mitführen von jeweiligem Equipment.

Und man mag es kaum glauben, aber selbst in der menschenleeren Steppe sollte man nachts das Fahrrad nicht vor dem Zelt stehen lassen. Sonst ist man arg aufgeschmissen so ohne Rad.

Als Reisetipp gilt vor allem die Region westlich der Hauptstadt, da diese reizvoll ist und mehr bewachsen ist und auch was für’s Auge bietet. Alles andere ist wie oben beschrieben karg und trocken. Als El Dorado für MTB’ler gilt der Chengai. Er ist äußerst anspruchsvoll, da nicht gerade die Steigungen kräftezehrend sind, sondern die langen aber langsamen Anstiege in denen locker 1.000 Höhenmeter überwunden werden. Landschaftlich keineswegs eine Traumgegend aber hier geht es vor allem um den Reiz seine eigenen Grenzen auszutesten.

Als Reisezeit gelten die Monate Mai, Juni und der September. Diese sind von der Temperatur her die angenehmsten Temperaturen. Vor Mai und nach September sind die Temperaturen noch äußerst kühl und die Nachttemperaturen teils im Minusbereich, da hier das kontinentale Klima vorherrscht. Und aufgrund dessen ist auch nicht viel Niederschlag zu erwarten obwohl zwischen Mai und September zirka 80-90% des jährlichen Niederschlags fallen.

Woran vor allem gedacht werden muss sind Ersatzmaterialien. In erster Linie die Verschleißteile wie Kette, Reifen, Schläuche und ggf. Bremsbeläge. Alles andere wie Kassette oder Schaltwerk können je nach Länge der Tour mitgeführt werden. Als wichtige Utensilien für das Fahrrad sind Kettenöl, Reiniger für Kette und Fahrrad, da die Materialien äußerst stark beansprucht werden und eine tägliche Pflege benötigen. Für den Fahrer gelten die üblichen Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen. Sonnenschutzcreme wäre bei der massiven Sonneneinstrahlung hilfreich. Wichtig ist die ausreichende Wasserversorgung da sonst der Körper bei der Belastung dehydriert.

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Zudem kommt der Kostenfaktor hinzu. Eine Reise in die Mongolei wurde in den letzten Jahren erschwinglich geworden. Die Flugkosten Hin und Rück liegen zwischen 1.300 und 1.600€. Einzig was ordentlich zu Buche schlägt sind das Extragewicht durch das mitgeführte Fahrrad. Dieses kann bei den Airlines bis zu 300€ extra kosten. Auf manchen Internetseiten wird empfohlen ein Rad sich in der Mongolei zu kaufen um die Kosten des Transports zu sparen. Doch wir raten davon ab, da die angebotenen Rad aus China kommen und bei weitem nicht die Stabilität haben wie jene Modelle die es bei uns gibt. Daher empfehlen wir lieber das eigene Rad mitzunehmen und die 300€ Transport in Kauf zu nehmen, als seine Sicherheit mit minderwertiger Ware in Gefahr zu bringen.