Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns hat in der Vergangenheit nicht unbedingt das Radfahrerherz höher schlagen lassen. Viele Kopfsteinpflasterpassagen in der  Altstadt und zum Teil für Radfahrer gesperrte Bereiche führten dazu, dass nur wenige Besucher den Weg nach Nürnberg mit dem Rad wagten.

Doch glücklicherweise hat die Stadt Nürnberg das Problem erkannt und einige Zonen wieder für Radfahrer freigeben. Auch wurde das Kartenmaterial der Stadt überarbeitet, sodass man nun einige recht gute Radwege in und um Nürnberg findet. Und das ist auch gut so, denn schließlich ist Nürnberg, auch wegen seiner Jahrhunderte alten Geschichte als Reiseziel zu empfehlen. Angefangen beim Germanischen Nationalmuseum, dem Museum für Kunst und Design bis hin zum Albrecht-Dürer-Haus oder dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände hat Nürnberg für kulturinteressierte Fahrradfahrer einiges zu bieten.

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Reisen Sie mit Ihren Kindern oder Enkelkindern, dann ist natürlich der Besuch im Spielzeugmuseum ein Muss. Wegen seiner guten Verkehrsanbindung, kann man Nürnberg jedoch auch hervorragend als Ausgangspunkt für Fahrradtouren ins Umland nutzen. Für weniger gut trainierte Fahrer eignen sich in erster Linie Nürnbergs Parks und Grünanlagen wie zum Beispiel die Pegnitzauen. Sehr gut Radfahren lässt sich auch entlang des Main-Donau Kanals, vor allem, weil die Steigungen, wenn überhaupt nur sehr moderat ausfallen. Von Nürnberg aus lässt sich auch hervorragend die Fränkische Schweiz mit dem Fahrrad erkunden. Die Fränkische Schweiz ist eine Region und gleichnamiger Naturpark zwischen Bamberg, Bayreuth und Nürnberg  gelegen, die vor allem wegen der fast 1000 Höhlen in den Kalksteinerhebungen, der romantischen Burgenlandschaft und der größten Brauereidichte Deutschlands weit über die Grenzens Bayerns und Deutschland bekannt ist. Hier gibt es auch eine Menge an stillgelegten Steinbrüchen und schroffen Schotterwegen, die sich großer Beliebtheit bei Mountainbikern erfreuen.

Südlich von Nürnberg führen Radwege in das Fränkische Seenland mit dem Altmühl-, Brombach- und Rothsee. Der Altmühlsee beispielsweise bietet mit Angeln, Ausflugsschiffen und vielen Bademöglichkeiten gerade in den heißen Sommermonaten jede Menge weitere Freizeitmöglichkeiten neben dem Radfahren. Radelt man vom Altmühlsee Richtung Osten, erreicht man schließlich die Stadt Spalt, die mitten in einem der deutschen Hopfenanbaugebiete liegt. Ist man hier gegen Ende August / Anfang September, der Erntezeit des Hopfens, unterwegs, so liegt ein aromatischer, würziger Duft in der Luft, der Bierliebhabern sicherlich das Wasser im Munde zusammen laufen lässt. Und damit ist der Bogen zu den Fränkischen Spezialitäten geknüpft.  Nach einer anstrengenden Tour sollte man unbedingt in einem der vielen urigen Gasthöfe einkehren und sich bei Fränkischer Bratwurst und Fränkischem Bier stärken. Die Auswahl an Bieren ist enorm und viele Dörfer und Gemeinden verfügen noch über eigene kleine Brauereien. Charakteristisch für diese Landschaft sind auch die vielen kleinen Berge und Hügel, die die Kondition mitunter fordern.

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Wer längere Zeit in Nürnberg verbringen möchte, der kann sich auch auf den 294km langen Fünf-Flüsse-Radweg begeben. Dieser führt entlang der Ufer von Pegnitz, Vils, Naab, Donau und Altmühl und ist eingebettet in landschaftlich reizende Landschaften.

Nürnberg und vor allem das Nürnberger Umland bieten also jede Menge Möglichkeiten zum Radfahren. Man muss sich einfach nur auf Entdeckungstour begeben und dabei schnell Land und Leute im Frankenland lieben und schätzen lernen.