Von Radreisen nach Malta wurde früher recht wenig berichtet und teilweise wegen der Straßenverhältnisse sogar davor gewarnt. Komischerweise mischt sich in die Berichte über die schlechten Straßen und die unzureichende Beschilderung jedoch auch die Begeisterung von Radreisenden, die selber dieses Abenteuer gewagt haben. Grund genug für uns, Malta als Radreisedestination mal etwas näher unter die Lupe zu nehmen.

Malta ist nämlich durchaus eine (Rad-) Reise wert und wer nicht glatt asphaltierte Radwege im Top-Zustand erwartet, kann hier sehr wohl einen schönen Fahrradurlaub verbringen. Vor allem, wenn man sich auch mit dem Linksverkehr anfreunden kann, der auf der Insel herrscht. Und dank E-Bikes, ggf. auch vollgefedert werden bei einer Fahrradtour auf, bzw. einer Radreise nach Malta die Straßenverhältnisse zur Nebensache.

Zwischen Sizilien und Nordafrika gelegen ist der Zwergen-Staat Malta mit einer Fläche von ca. 316 qm² etwas kleiner als die Stadt Bremen. Seit 2004 gehört Malta zu der Europäischen Union und hat 2008 auch den Euro als Zahlungsmittel eingeführt.

Malta ist vor allem durch seine Kulturgüter besonders sehenswert. In der rund 7.000 jährigen Geschichte stand die Insel unter phönizischer, römischer, byzantinischer, arabischer und normannischer Herrschaft und all diese Besatzer haben der kleinen Insel ihren Stempel aufgedrückt. Prachtvolle Bauwerke und Sehenswürdigkeiten, die sich durchaus auch gut mit dem Fahrrad besichtigen lassen, zeugen von der wechselvollen Geschichte der Insel.

Natürlich sollte es das Fahrrad auf einer solchen Tour auch mal mit Schlaglöchern oder Schotterpisten aufnehmen können. Ein stabiles Mountainbike bzw. Tourenrad ist da auf jeden Fall sinnvoll. Auch eine gute Übersetzung ist hier Gold wert, denn es gibt zwar keine hohen Berge auf Malta, sehr wohl aber zahlreiche kleine Anstiege, die zu bewältigen sind. Vor allem im Süden und Südwesten der Insel findet man eine wilde Küstenlandschaft mit Steilklippen und malerischen kleinen Buchten. Der Inselnorden und Nordosten hingegen ist eher flach und teilweise von schönen Sandstränden gesäumt.

Quelle: Pixabay

Durch die Wasserknappheit auf der Insel hat Malta eher einen eher rauen Charme. Auf dem felsigen Untergrund wachsen nur wenige Bäume und das knallblaue, glasklare Meer, die malerischen kleinen Dörfer und die typischen, bunt gestrichenen kleinen Boote sorgen für farbenfrohe Akzente.

Neben den tollen Badestränden und den zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist Valetta, die Hauptstadt Maltas, der Hauptanziehungspunkt für Touristen. Valetta zählt wohl zu den kleinsten und gleichzeitig schönsten Hauptstädten Europas und die gesamte Innenstadt dieser kleinen Inselmetropole ist UNESCO Weltkulturerbe.

Dem Grand Master`s Palast, den Lower und Upper Barraca Gardens, St. John`s Co-Cathedral, dem Sitz des Premierministers von Malta sowie der Merchant Street sollte man in Valetta auf jeden Fall einen Besuch abstatten.

Da nur wenige Sehenswürdigkeiten für Radfahrer gut ausgeschildert sind, leistet ein Fahrrad Navigationsgerät bei einer Tour auf Malta besonders gute Dienste.

Malta war von 1800 bis 1964 britische Kolonie und so finden sich neben dem Linksverkehr auf Malta auch noch  zahlreiche weitere  Zeugnisse der englischen Lebensweise. Die Mentalität der Bewohner Maltas ist so auch eine gelungene Mischung aus südeuropäischer Gelassenheit und britischer Höflichkeit.

Quelle: Pixabay

Der Umgang mit Radfahrern im Straßenverkehr ist somit zumeist zuvorkommend und verständnisvoll, auch wenn das südländische Erbe vor allem im hektischen Verkehr rund um die Hauptstadt zu Tage tritt.

Außerhalb der quirligen Städte kann man als Radfahrer jedoch  recht entspannt radeln. Gut ist auf jeden Fall, eine Tour vorher gut zu planen oder aber sich von vorneherein einer geführten  Radreisegruppe anzuschließen.

Für die Erkundung einer weiteren wichtigen Sehenswürdigkeit Maltas muss man allerdings dann auch mal auf ein Boot umsteigen. Die  bekannte Blaue Grotte Maltas ist nämlich ausschließlich vom Meer aus zu erreichen. Während die Drahtesel dann mal Pause haben, kann man dieses Höhlensystem sehr gut per Boot erkunden.

Quelle: Pixabay

Fazit Radreise und Fahrradtouren auf Malta:

Sicherlich ist Malta hinsichtlich der Infrastruktur für Radfahrer noch nicht beim Optimum angelangt, allerdings kann man sämtliche die Sehenswürdigkeiten der Insel sehr wohl gut mit dem Fahrrad erkunden, wenn man bereit ist auch etwas abenteuerliche Wege zu wählen. Und: Aufgrund der Größe der Insel und den kurzen Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten, lässt sich solch ein Fahrradurlaub auf Malta bzw. eine Radreise nach Malta auch mal über das verlängerte Wochenende durchführen.