Namibia – ehemalige deutsche Kolonie, so rau und karg wie auch einzigartig. Es liegt im Südwesten Afrikas, im Norden eingegrenzt durch den Fluss Kunene und im Süden durch den Fluss Oranje. Es wirkt so fremd und doch irgendwie vertraut. Auch die Bereisung ist ungewöhnlich einfach und es bereitet einem keine Hindernisse.  Wer die Natur sucht, die Ruhe liebt und gerne lange unterwegs ist ohne vielen Menschen zu begegnen, der ist hier genau richtig. Die Temperaturen können dabei schon auf 35 Grad im Schatten und 45 Grad in der Sonne ansteigen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich gerade für Radtouristen, schon früh am Morgen mit eine geplanten Radtour anzufangen.

Quelle: Pixabay

Aufgrund der kaum vorhandenen geführten Radtouren, ist man bei der Planung mehr oder weniger auf sich gestellt oder man kann auf den reichen Erfahrungsschatz ehemaliger Namibia Reisender zurückgreifen. Mit den heutigen Hilfsmitteln ist es auch nicht mehr so schwer wie noch zu früheren Zeiten. Wurde damals noch auf Karten und Zeichnung, sowie mündliche Aussagen zurückgegriffen, kann man heute sein GPS Gerät rausnehmen und hat die Route immer vor Augen. Das erfordert natürlich auch eine gewisse Planung, die in der Vorbereitung zu einer Radtour durch Namibia geleistet werden muss. Kartenmaterial findet man im Internet zur Genüge, mit dem man sein GPS Gerät füllen kann.

Einer der wichtigsten Punkte die man beachten muss, ist der Wasservorrat während einer Fahrt durch das Land. Aufgrund der zahlreichen Wüsten und Steppen, in denen es kein Wasser oder keine Möglichkeit gibt an Trinkwasser zu kommen, muss man mindestens 10 Liter Wasser mit sich führen. Aufgrund der hohen Temperaturen braucht man am Tag rund 10 Liter Wasser. Weiterhin muss man mit einplanen nicht jeden Tag eine Siedlung oder Wasserstelle zu erreichen, sodass man eigentlich immer 20 Liter Wasser bei sich haben muss um nicht in Lebensgefährliche Situationen zu geraten. Das zusätzliche Gewicht muss daher vor Reiseantritt mit eingerechnet werden, sodass man mit Zelt, Schlafsack und Kleidung nicht zu viel Gewicht auf dem Fahrrad hat.

In der Vergangenheit haben unzählige Menschen das Land mit dem Flugzeug, dem Auto, dem Bus oder mit Pferden und Kamelen bereist und erkundschaftet. In den vergangenen paar Jahren wurde aber auch der Radtourismus immer populärer und es zog immer mehr Leute in die Regionen und Länder Afrikas um neue Herausforderungen und neue Landschaften, sowie Kulturen kennen zu lernen.

Die Versorgung auf einer Tour kann sehr gut durch kleine Ortschaften und Campingplätze in den Regionen bewältigt werden. Dort gibt es fast überall eine Bar oder ein Hotel, sowie einen Zeltplatz, auf oder in denen man übernachten kann. Was oft festgestellt wurde ist, dass das Essen in den Supermärkten teuer ist, als eine Mahlzeit in einer der Bars oder Kneipen in den Ortschaften und an den Campingplätzen. Sogenannte Suppenhäuser gibt es darüber hinaus auch an jeder Ecke in Namibia, sodass Suppenfreunde ganz auf ihre Kosten kommen.

Quelle: Pixabay

Die Anreise erfolgt in aller Regel mit dem Flugzeug in Windhoek. Von dort aus kann man seine Tour auch beginnen und muss sich lediglich für die Richtung und die Zwischenstationen entscheiden. Um so viele Sehenswürdigkeiten und bekannte Gebiete wie möglich mitzunehmen, kann man seine Tour beliebig erweitern oder auch verkürzen. So sollte man beispielsweise den Fish River Canyon im Süden nicht auslassen und von dort aus an die Atlantikküste radeln. Wer einmal im freien übernachtet hat und den ersten Abend in Afrika bzw. Namibia erlebt hat, wird das nicht so schnell vergessen, denn sobald die Sonne untergeht, färbt sich der Himmel blau, rot, violett und man hat ein einzigartiges Farbspiel, was man bestaunen kann und sollte. Auf dem Weg Richtung Norden befindet sich dann der Namib Naucluft Park.

Quelle: Pixabay

Er ist allerdings für Menschen in unteren Bereich des Parks nicht zugänglich, sodass man entlang seiner Grenzen weiter radelt. An vereinzelten Stellen kann man auch mal in den Park hinein, was sie durchaus einmal machen sollten. Ab der Stadt Sesriem kann man etwas weiter in den Park hinein und auch ab dort weiter durch ihn hindurch fahren bis zur Küstenstadt Swakopmund. Von dort aus kann man weiter fahren zum bedeutendsten Nationalpark, der Etosha Nationalpark. Aufgrund der Wasservorräte und Stellen ist dieses Gebiet sehr wertvoll für die Tiere, die dort leben. Ein Ausflug mit einem Fahrzeug kann dorthin unternommen werden. Es ist einem Touristen nicht gestattet das Fahrzeug zu verlassen und man muss zum Abend hin auch wieder aus dem Park raus oder in einer der Unterkünfte im Park eingecheckt sein.

Von dort aus kann man auch wieder die Rückfahrt nach Windhoek antreten und hat viele unvergessliche, schmerzvolle, wunderschöne und einzigartige Tage auf seiner Radtour durch dieses bezaubernde Land erlebt.