Der Rhein zählt zweifelsfrei zu schönsten und beeindruckenden Strömen Europas. Seinen Ursprung hat der Rhein als Gebirgsfluss im Schweizer Kanton Graubünden, wird dann größer, bis er schließlich mehrere hundert Meter Breite erreicht und als Wassertransportweg genutzt wird. Charakteristisch für den Mittelrhein ist das tief eingeschnittene Rheintal, an dessen Hängen mit die besten Steillagenweine des Landes wachsen und gedeihen.

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Außerdem prägend für das Landschaftsbild sind etliche Burgruinen, die über den Hängen und Felsen des Rheintals thronen und Zeichen dafür sind, dass die Schifffahrt auf dem Rhein nicht immer friedlich war. Hinzu kommen unzählige Ortschaften mit Lokalen und Gaststätten, in denen man die Weine verköstigen kann. Und die meisten größeren Orte verfügen  über Schiffsanleger, an denen man auf eines der vielen Ausflugsschiffe zusteigen kann. An beiden Rheinufern entlang führt der Rheinradweg. Man ist also völlig frei in der Wahl an welcher Seite man flussaufwärts und an welcher flussabwärts radelt. Die Radwege sind optimal ausgebaut, sodass man bereits mit einem einfachen Trekkingrad recht  gut voran kommt.

Ein paar Streckenpunkte wollen wir aber genauer vorstellen. Da ist zunächst als Ausgangspunkt die Stadt Mainz zu nennen. In Mainz findet man jede Menge Spuren römischer Besiedlung wie etwa die sog. Römersteine, die Überreste der damaligen Wasserversorgung sind. Funde aus den 1920er Jahren belegen, dass auf dem Gebiet des heutigen Mainz bereits einige Jahre v. Chr. Römer siedelten. Weitere Sehenswürdigkeiten in Mainz sind die Altstadt, der Dom, die Christuskirche, das Gutenbergmuseum oder gut erhaltene Teil der Festung Mainz aus dem 18. und 19 Jahrhundert.

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Einige Kilometer flussaufwärts liegt schließlich das knapp 10.000 Einwohner zählende Städtchen Rüdesheim, das wegen seiner Drosselgasse weltberühmt ist. Aber auch das imposante Niederwalddenkmal oder das Rüdesheimer Schloss sind sehenswert. Nach ein paar weiteren Kilometern erblickt man den auf einer Rheininsel gelegenen Mäuseturm. Der Legende nach, soll sich hierhin der Mainzer Erzbischof Hatto vor tausenden Mäusen geflüchtet haben, weil er zuvor während einer Hungersnot den Armen Zugang zu seinen Kornkammern verwehrt und sie anstatt dessen in eine Scheune sperrte und anzünden lies, wodurch als Strafe tausende Mäuse die Gemächer des Bischofs heimsuchten. Tatsächlich handelt es sich aber wohl eher um einen ehemaligen Zollturm, der im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Der Turm zählt seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Fahrt führt dann vorbei an zahlreichen Burgen, die zum Teil restauriert und heute Hotels und Herbergen enthalten. Schließlich erreicht man den Felsen der Loreley bei St. Goarshausen. Hoch oben auf dem Felsen soll sich die Nixe Loreley ihr goldenes Haar gekämmt und gesungen haben, wodurch viele Schifffahrer abgelenkt wurden und dabei die Stromschnellen übersahen und schließlich kenterten. Hier oben befindet sich auch eine Freilichtbühne, auf der im Sommer regelmäßig Festspiele stattfinden. Der Felsen zählt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vom Loreley-Felsen aus, hat man auch einen herrlichen Blick auf die am linken Rheinufer gelegene Burg Rheinfels, die im Mittelalter die größte Festung im Rheintal war.

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Das Ende dieser Tour bildet schließlich die Stadt Koblenz. Am Deutschen Eck fließt die Mosel in den Rhein. Hier wurde ein Reiterbild von Kaiser Wilhelm I, anlässlich der Deutschen Reichsgründung von 1870/71 errichtet. Anlässlich der kürzlich eröffneten Bundesgartenschau 2011 in Koblenz wurde vom Deutschen Eck ausgehend eigens eine Seilbahn hinauf zum Plateau der Festung Ehrenbreitstein installiert und eine freischwebende Fahrt hinauf zur Festung ist sicherlich neben der Radtour auch ein unvergessliches Erlebnis.