Radwege in Flandern zu finden stellt keine sonderlich große Herausforderung für Interessierte dar, die Schwierigkeit liegt in der Auswahl der Strecke. Mit über 7000 km Radwegenetz gehört Flandern zu den Fahrradgebieten, die am besten ausgestattet sind und sich am besten auf den Fahrradtourismus eingestellt haben.

Den richtigen Startpunkt für eine Tour zu finden stellt auch für uns eine unmöglich zu lösende Aufgabe dar, denn jeder hat andere Vorlieben und Interessen und man muss meist Kompromisse eingehen. Von den vielen Variationen und Möglichkeiten soll im weiteren Verlauf eine Tour von Maas bis an die Nordsee auf rund 350km Strecke vorgestellt werden. Für alle die, die sich ihre Tour lieber selbst zusammenstellen und planen, hat die Internetseite www.flandern.com sehr weitreichende und interessante Hinweise zu einem Fahrradurlaub in der Region.

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Die beschriebene Radtour beginnt im südlichen Teil Flanderns und ist landschaftlich eine der schönsten Routen. Schon die Römer wussten um den fruchtbaren Boden, der in dieser Region ist und begannen dort den Weinbau. Bis heute schmücken zahlreiche römische Bauten die vielen Orte und Städte in der Region, so zB. Auch die Römerstadt Tongeren. Sie gilt als älteste Stadt Belgiens und hat darüber hinaus eine römische Stadtmauer. Auf dem weiteren Weg gelangt man nach Leuven, welche die älteste Universität Belgiens und ein Rathaus im gotischen Stil besitzt. Ein kleines Highlight stellt der Beginenhof in mitten der Stadt dar, dort lebten im Mittelalter die frommen Beginen auf kleinem Raum und in hoher Dichte. Beginen und Begarden sind ein ordensähnlicher Zusammenschluss von christlichen Gläubigen, die in Keuschheit leben.

In dieser Region findet man vor allem eine Fülle an Obstbäumen, die während der Blüte und späteren Ernte einen herrlichen Duft von sich geben. Die Hügelchen und die Landschaft tragen ihr übriges das bei, dass eine Fahrradtour zu einem wahren Naturerlebnis wird.

Zwischendurch kann man immer wieder alte Schlösser, wunderschöne Gärten und Häuser betrachten, die sich durchgängig auf der gesamten Strecke der Route befinden. Im weiteren Verlauf gelangt man dann zu einem wahren Mythos der Radsportgeschichte, die Rede ist von der „Mauer von Geraardsbergen“. Diese Strecke ist eine der härtesten Kopfsteinpflasterstrecken der Welt und für Radsportbegeisterte stellt es eine Ehre dar, diese Strecke einmal mit seinem eigenen Bike zu befahren.

Überall auf und neben der Strecke findet man durchweg nette Lokalitäten, in denen man seine Trinkreserven und einen Happen Essen zu sich nehmen kann. Die Gastfreundschaft (vor allem die gegenüber Fahrradfahrern) ist geradezu grandios. Dies liegt nicht zuletzt an der täglichen Präsenz und der Relevanz des Fahrradtourismus für die Region.

Die daraufhin folgende Stadt ist eine Hochburg für alle Tabakwarenfans unter Ihnen. Es geht vorbei an Tabakfeldern in das bekannte Tabakstädtchen Werwik. Sehenswürdigkeit ist natürlich das Belgische Tabakmuseum und die Medaruskirche, welche zu den bedeutendsten Bauten in Westflandern zählt.

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Im weiteren Verlauf kommt man zur Hopfenstadt Poperinge. Im ortsansässigen Hopfenmuseum kann man sich intensiv mit dem Hopfenanbau und der Ernte auseinandersetzen. Falls Sie eine Reise im Frühjahr planen, sollten sie in jedem Fall die Hopfensprossen probieren. Zu einem Hopfenanbau gehört natürlich auch Malz und in Verbindung damit entsteht…. Richtig, Bier. Also lassen sie es sich nicht nehmen die örtliche Brauerei und das „beste Bier der Welt“, wenn es nach Michael Jackson geht, zu probieren und testen.