Masuren – Dieser Landstrich im Nordosten Polens steht für unberührte und atemberaubende Natur. Zahlreiche kristallklare Seen, dichte Wälder und sanfte Hügel prägen diese einmalige Landschaft. Vor allem seit dem Beitritt Polens zur EU wird das Land nun auch für Radreisende zu einem immer beliebteren Reiseziel.

Der Masurenradweg ist der erste offizielle Radwanderweg, der auf seiner Länge von insgesamt ca. 400 Kilometern schon vorher vorhandene Radwege miteinander verbindet und den Radfahrer so nun durch das Herz der masurischen Landschaft führt.

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Nicht nur landschaftlich gibt es auf dieser Tour eine Menge zu entdecken. Startpunkt des Radweges ist die Stadt Ruciane-Nida (Niedersee) mit einem malerischen Segelboothafen im Zentrum. Weiter geht es über den Ort Nikoleiken der wegen seiner vielen Brücken den Beinamen „masurisches Venedig“ trägt. Der nächste Ort auf der Tour ist Ryn (Rhein) in dem man vor allem dem landeskundlichen Museum in der Burg einen Besuch abstatten sollte. Der beschauliche Ort ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel und da es hier nicht so viele Unterkünfte gibt, ist eine rechtzeitige Reservierung ratsam. Über die  Kreisstadt Gizycko (Lötzen) wo die Festung Boyen zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt  folgt man dem Radweg weiter bis nach Kętrzyn (Rastenburg),  der nächsten größeren Ortschaft auf der Reise. Hier sollte man z.B. der Pfarrkirche St. Georg einen Besuch abstatten. Über das kleine Städtchen Reszel (Rössel) fährt man dann weiter Richtung Mrągowo (Sensburg), das als Hauptstadt der Sensburger Seenplatte gilt. Folgt man dem gut ausgeschilderten Weg immer weiter trifft man schließlich in Ruciane-Nida wieder auf den Ausgangspunkt der Strecke.

Wir haben hier nur die größten Städtchen auf der Tour erwähnt, jedoch liegen am Wegesrand noch zahlreiche weitere kleine, sehr sehenswerte Ortschaften. Viele dieser Orte liegen direkt an Seen und sind oft auch mit dem Schiff (der sogenannten weißen Flotte) erreichbar, da sich in ihrem Zentrum häufig ein malerischer kleiner Hafen befindet. Ganz typisch für diesen Landstrich sind die Burgen und Wehrkirchen der Ordenszeit von denen entlang der Strecke zahlreiche zu besichtigen sind. Auch die vornehmen Herrensitze, die gemütlichen Holzhäuser und die langen Alleen begegnen dem Reisenden immer wieder auf dieser Tour.

Extra ausgebaute Radwege gibt es im Streckenverlauf zwar sehr selten, die Strecke verläuft aber hauptsächlich über gut befahrbare Nabenstraßen und Feldwege. Zu beachten ist allerdings das die Wege teilweise sehr sandig sind, was das Vorankommen in dieser zumeist hügeligen Landschaft manchmal etwas erschweren kann. Unbedingt meiden sollte man als Radfahrer die Hauptverkehrsstraßen in Polen. Die Autofahrer sind hier einfach nicht an Radfahrer gewohnt und fahren auf diesen Straßen auch gerne mal einen „heißen Reifen“. Aber die mit schattenspendenden Bäumen gesäumten Alleen sind für den Radreisenden sowieso wesentlich einladender als die  überfüllten und gefährlichen Verbindungsstraßen.

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Entlang des Masurenradwegs wurde das Angebot für Fahrradtouristen in den letzten Jahren stetig ausgebaut, und so findet man inzwischen genügend Unterkünfte entlang des Weges, die oft auch auf die speziellen Bedürfnisse  von Radreisenden vorbereitet sind. Vor allem in der Hauptsaison sollte man jedoch rechtzeitig reservieren, da immer mehr Radfahrer dieses Gebiet für sich entdecken.

Die Kombination von eindrucksvoller Natur, abwechslungsreichen Landschaften und den vielen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke macht den Masurenradweg zu einem sehr empfehlenswerten Reiseziel für Radreisende.