Das Fichtelgebirge ist ein deutsches Mittelgebirge im nordöstlichen Teil Bayerns zur Grenze Tschechiens gelegen. Die Berge erreichen Höhen von 1.000 Metern und erfordern somit eine solide Grundkondition. Mit Hilfe von immer preisgünstiger und besser  werdenden Elektrorädern kann man aber auch diese Herausforderungen mühelos meistern. Da es sich beim Fichtelgebirge um ein beliebtes Urlaubsziel der Westberliner handelte, die das Fichtelgebirge zur Zeiten des Eisernen Vorhangs über die Transitstrecke A9 in wenigen Autostunden erreichen konnten, ist es touristisch gut erschlossen.

Die Region blickt auf eine langjährige Bergbautradition zurück, wobei jedoch seit längerem keine Mineralien und Gesteine mehr gefördert werden. Im ehemaligen Silbereisenbergwerk und jetzigem Besucherbergwerk Gleißinger Fels kann man sich auf Spurensuche begeben und Einblicke in den beschwerlichen Arbeitsalltag der Bergleute bekommen. Als Highlight bieten die Bergwerksbetreiber Goldwaschkurse an (http://www.bergwerk-fichtelberg.de/). Wen die Bergbaufaszination ergriffen hat, dem empfehlen wir des Weiteren den Besucherstollen Schmutzler bei Goldkronach oder das Heimat- und Bergbaumuseum in Erbendorf.

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Das Fichtelgebirge ist sehr wasserreich, was auch die Tatsache erklärt, dass man hier noch größere intakte Hochmoore finden kann. Hier zählen u.a. das Zeitelmoos bei Wunsiedel oder die sagenumgebene Torfmoorhölle bei Weißenstadt. Viele künstliche Weiher und Teiche, die einst der Wasserversorgung der Bergwerke dienten sowie beispielsweise der Weißenstädter Stausee laden heutzutage ein zum Angeln, Baden, zum Wassersport und zur sonstigen Naherholung. Gleichzeitig ist das Fichtelgebirge Quellort der Saale, der Eger, der Naab und des Weißen Mains.

Quer von West nach Ost, beginnend in Bayreuth bis zum Grenzübergang Schirnding führt der Fichtelgebirgradweg über eine Strecke von rund 80 km. Die Fahrt geht überwiegend über asphaltierte Radwege und gut ausgebaute Forstwege und ist somit für eine Tour mit der ganzen Familie gut geeignet. Tiefgrüne Nadelwälder wechseln sich mit offenen Wiesenlandschaften und engen Flusstälern ab und sorgen für atemberaubende Anblicke. Um die ganzen Facetten des Fichtelgebirges kennenzulernen, sollte man für diese Tour 2-3 Tage einplanen. Richtung Norden aus dem Fichtelgebirge heraus führt als weiterer Radfernweg der Saale-Radweg. Hier geht’s zum Bericht über den Saale-Radweg: http://www.profirad.de/fahrrad-tipps/radeln-entlang-der-saale-%E2%80%93-der-saaleradweg. Ein weiterer beliebter Radweg ist der Weißmain-Radweg, der von Bad Berneck nach Kulmbach führt. Ebenfalls sehr gut zum Radfahren geeignet  ist das Radwegenetz rund um das an der deutsch-tschechischen Grenze gelegene Städtchen Waldsassen. Waldsassen ist Station vieler, auch grenzübergreifender, Radwege wie beispielsweise dem Wondrebradradweg, der in den Waldnaabtal-Radweg mündet oder der Radfernweg Euregio-Egrensis, der durch die Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen ins tschechische Böhmen führt. Ausführliches Kartenmaterial bezieht man am besten über die ortsansässigen Touristeninformationen, die oftmals kostenlos oder gegen einen geringen Geldbetrag Kartenmaterial zur Verfügung stellen.

Zu den Highlights bei einem Urlaub im Fichtelgebirge gehört die große Kreisstadt Selb. Die Stadt ist international bekannt für seine Porzellanindustrie und Firmensitz renommierter Hersteller wie Rosenthal oder Hutschenreuther. Ein Besuch im Porzellanikum, einem riesigen Museumskomplex  zur Geschichte, Herstellung und Verarbeitung von Porzellan, ein Blick auf den wohl einmaligen Porzellanbrunnen und ein Gang durch das Porzellangässchen, dem Wahrzeichen der Stadt gehören zum Pflichtprogramm. Hier wurden 55.000 farbige Porzellanfliesen verlegt und die Stadt wirbt seitdem dem Slogan „Hier geht man wahrhaftig auf einem teuren Pflaster“.

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Bodenbeständige und fleißige Menschen, intakte Natur, Handwerkskunst und erschwingliche Preise für Unterkunft und Verpflegung machen das Fichtelgebirge für einen Rad(wander)urlaub sehr interessant.