Es dürfte für jedermann klar sein, dass ein Profiradsportler bei einer 6-8 stündigen Etappe einen deutlich erhöhten Kalorienverbrauch als jemand, der einer üblichen Bürotätigkeit nachgeht, hat.

Der Kalorienverbrauch liegt in etwa bei dem 4-5 fachen, also bei zirka 10.000 Kalorien. Die Frage ist nun, wie dieser erhöhte Energiebedarf gedeckt werden kann und wie sich der Sportler demzufolge richtig ernährt.

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Ganz entscheidend dabei ist, dass der Körper und die Muskeln dauerhaft mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden. Setzt die Versorgungskette kurzfristig aus, so fällt die Leistungsfähigkeit der Muskeln rapide ab bis hin zu Krämpfen, die dann das Aus im Rennen bedeuten. Daher ist es also wichtig alle 1-2 Stunden Nahrung zu sich zu nehmen.

Herkömmliche gesunde Nahrungsmittel und Speisen würden zur Nährstoffversorgung zwar völlig ausreichen, jedoch würde dies an der praktischen Umsetzung scheitern, wenn der Fahrer das Rennen für eine Portion Nudeln unterbrechen würde. Daher wird regelmäßig auf Nährungsergänzungsmittel wie Riegel, Gels oder Drinks zurückgegriffen. Das Problem dabei ist jedoch, dass diese Präparate oftmals eine sehr hohe Konzentration an Nährstoffen enthalten. Dadurch wird zwar kurzfristig der Blutzuckerspiegel und die Leistungsfähigkeit ggf. sogar auch erhöht, weil jedoch im gleichem Maße Insulin produziert wird, wird der Blutzucker auch entsprechend schnell wieder abgebaut und die Leistungsfähigkeit sinkt im gleichen Maße wie sie gestiegen ist. Oftmals enthalten diese Nahrungsergänzungsmittel auch Koffeinzusätze, die die Wirkung noch verstärken. Für einen kurzfristigen Leistungsanstieg sind diese Präparate also geeignet, für längere Ausdauer und Leistung weniger.

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Egal ob man Nahrungsergänzungsmittel oder herkömmlich Nahrung nimmt, wichtig dabei ist, dass diese ausgewogen und das Verhältnis von Kohlehydraten, Proteinen und Fett stimmt. Als Faustregel können ungefähr 2 Teile Kohlenhydrate, 1 Teil Protein und 1 Teil Fett angenommen werden. Kohlehydrate liefern zwar weniger Energie als Proteine und Fette, jedoch kann der Körper diese Nährstoffe sehr viel schneller verwerten und in Energie umwandeln. Proteine und Fette sorgen vereinfacht ausgedrückt dafür, dass der Transport des Blutzuckers zu den Muskeln gleichmäßig erfolgt. Eiweiß hilft zusätzlich zur Muskelregenerierung. Aus Fetten zieht der Körper als letztes seiner Energie.

Kohlehydrate sind vor allem in stärkehaltigem Getreide oder Getreideflocken (Müsli), Nüssen, Reis, Früchten oder Nudeln, Eiweiß in Geflügel, Fisch oder Sojabohnen enthalten. Der Bedarf an Fetten lässt sich vor allem durch Pflanzenöle decken. Der Fettbedarf von zirka 25% sollte zu einem Drittel über gesättigte Fettsäuren und zu zwei Drittel über ungesättigte Fettsäuren eingenommen werden.

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Vor Wettkämpfen ist es ratsam, den Anteil an Kohlehydraten nochmals deutlich zu erhöhen. Dadurch können die körpereigenen Glykogenvorräte aufgefüllt werden. Glykogen ist ein „Reservekohlehydrat“ aus dem der Körper im Bedarfsfall zusätzliche Energie gewinnen kann.

Wichtig bei der ganzen Ernährung ist auch, ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Dabei sollte zu Wasser, Fruchtschorlen oder isotonischen Getränken gegriffen werden. Flüssigkeit ist nicht nur für den Wasserhaushalt und die Zellbildung bzw. Zellfunktionen nötig, sondern hilft bei der Verdauung des Nahrungsbreis und unterstützt den Elektrolytetransport.