Egal wie Ihn seine Konkurrenten aus (Ehr)furcht nannten, ob Kannibale oder Attila, Eddy Merckx ist zweifelsfrei der bekannteste und legendärste Radrennfahrer der jüngeren Geschichte. Und auch nach seiner aktiven Zeit als Rennfahrer blieb Merckx dem Radsport eng verbunden. In seinen Werkstätten entstehen heute hochwertige Rennräder, die von bekannten Radsportteams, allen voran Quick Step, gefahren werden.

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Eddy Merckx wurde 1945 im belgischen Meensel-Kiesegem geboren und begann mit 15 Jahren die ersten Rennen zu fahren. Mit 19 Jahren wurde er schließlich Profi. Seine Profikarriere sollte 13 Jahre von 1965 bis 1978 andauern. In dieser Zeit gewann Merckx zahlreiche Titel und Auszeichnungen, darunter 5-mal die Tour de France, 5-mal den Giro d’Italia, 5-mal Lüttich-Bastogne-Lüttich und 7-mal Mailand-San Remo. Hinzu kommen drei Straßenweltmeisterschaften, ein Gesamtsieg bei der Vuelta sowie ein Stundenweltrekord. Insgesamt bestritt Merckx in seiner Karriere rund 1.800 Rennen, von denen er 525 gewann – eine Quote, die heute unvorstellbar ist. Hinzu kommen noch drei Ehrungen zum Weltsportler des Jahres und zwei Ehrungen zu Europas Sportler des Jahres. Zur Berühmtheit wurde Merckx vor allem deswegen, weil er in schier aussichtslosen Situationen, in denen niemand an seinen Sieg glaubte, das Blatt wendete und am Ende siegte. So ging insbesondere seine rasante Auffahrt zum Tre Cime de Lavaredo beidem Giro 1968, wo er mit einigen Minuten Rückstand den Aufstieg begann und andem Ende die Etappe gewinnen konnte. Der Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 1969 nach einer über 90 Kilometer führenden Solofahrt oder wohl sein legendärsten und erfolgreichsten Jahr 1972 mit Siegen beim Giro, der Tour und vier Klassikern in die Geschichtsbücher das Radsports ein. Die Karriere von Merckx war aber auch von Rückschlägen geprägt, wozu in erster Linie das Jahr 1969 zu zählen ist In diesem Jahr stürzte Merckx schwer und wurde während des Giros mit Dopingwürfen konfrontiert, die er zwar vehement bestritt, er aber dennoch vom Giro ausgeschlossen wurde. Im gleichen Jahr gewann er dann allerdings die Tour mit einem Rekordvorsprung.

Seine Karriere endete schließlich völlig unspektakulär sogar während eines Rennens am 19. März 1978. Merckx hatte die Lust am Radsport verloren. Später meinte, er hätte sich einen glanz- und ehrenvollen Abschied gewünscht, den man ihm aber vergönnte.

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Heute ist Merckx Privatperson und Unternehmer und betreibt eine Fahrradmanufaktur. Daneben arbeitet Merckx regelmäßig als Fernseh- und Radiomoderator bei Radsportveranstaltungen oder wirkt bei deren Organisation mit. Merckx hat einen Sohn, Axel, der bis 2007 für Deutsche Team T-Mobile fuhr und dann seine Karriere beendete. In die Fußstapfen seines Vaters konnte Axel nie treten.