Ohne Frage gehört der Elsässer zu den beliebtesten französischen Radrennfahrer. Denn seine offensive Fahrweise und im speziellen die Teilnahme an Ausreissversuchen lassen das Publikum begeistern.

Geboren am 22. Juni 1979 in Schiltigheim in der Nähe von Straßburg wanderte die Familie in den 80ern nach Martinique aus. Nach dem spurlosen Verschwinden seines Vaters bei einem Segeltörn 1992 kehrte Voeckler im Alter von 17 Jahren alleine nach Frankreich zurück.

Im Jahr 2000 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag beim Team Bonjour wo er in den Folgejahren auch blieb. Im Nachfolgeteam, Brioches La Boulangère nahm er zum ersten Mal an der Tour de France teil. Voeckler belegte bei der Tour 2003 den 117. Rang. Ein Jahr später wurde er französischer Strassenmeister.

Jesus Roncero from London, United Kingdom, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

So belegte er bei der Tour de France 2004 den 18. Gesamtrang und wurde nach Wladimir Karpets und Sandy Casar bester Jungprofi. Zudem holte er auf der 5. Etappe das Gelbe Trikot und nahm den Führenden Lance Armstrong knapp zwölfeinhalb Minuten ab. Auf der 15. Etappe verlor er dies wieder an Armstrong und bis zur vorletzten Etappe blieb ihm das Weiße Trikot, des besten Jungprofi. Doch beim Einzelzeitfahren in Besançon verlor er es.

Bei der Tour 2005, im Nachfolgeteam Bouygues Télécom, holte er für einen Tag das Gepunktete Trikot des besten Bergfahrers. Diesen Erfolg konnte er 2008 wiederholen und behielt es für fünf Tage.

Seinen ersten Etappensieg konnte Voeckler bei der Tour 2009 feiern, wo er als Solist auf der 5. Etappe von Cap d’Agde nach Perpignan sieben Sekunden vor dem Hauptfeld ins Ziel kam. Diesen Erfolg konnte er auch ein Jahr später wiederholen, aber diesmal mit einem bedeutend größeren Vorsprung von knapp anderthalb Minuten.

Zweifelsohne gehört das Jahr 2011 zu seinem erfolgreichsten Jahr. Mit seiner neunten Teilnahme an der Tour de France beim Team Europcar (dem Nachfolger des Bouygues Télécom – Teams) errang er in der neunten Etappe das Gelbe Trikot und behielt es bis zur 19. Etappe. Dies erstaunte Fachleute und Presse, da er es sowohl über die Pyrenäen als auch zur letzten Alpenetappe hatte verteidigen können. So verteidigte er sensationell am Plateau de Beille das Gelbe Trikot, wie schon 2004. Und trotz großem Zeitverlust behielt er nach der 18. Etappe, der „Königsetappe“ der Tour 2011, das Gelbe Trikot mit 15 Sekunden Vorsprung auf Andy Schleck.

filip bossuyt from Kortrijk, Belgium, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Am Ende der Tour de France 2011 belegte er verdient den vierten Gesamtrang und da ist seit Christophe Moreau im Jahr 2000 die beste Platzierung eines Franzosen. Und neben Miguel Indurain und Lance Armstrong gehört Thomas Voeckler zu den Fahrern, die in den letzten zwanzig Jahren das Gelbe Trikot am häufigsten überstreifen durften.