Wer kennt nicht die Größen des Rennradsportes wie Jacques Anquetil Anfang der 60’er, Eddy Merckx Anfang der 70’er oder Bernhard Hinault zwischen 1977 und 1986.
Doch gesehen an den Erfolgen bei der Tour de France sticht nur ein Fahrer hervor – Lance Edward Armstrong. Geboren am 18. September 1971 in Plano, Texas gilt er als erfolgreichster Tour-Teilnehmer der Tour de France. Mit insgesamt sieben Siegen stellte er Größen wie Merckx und Indurain in den Schatten.
Seine Karriere begann im Alter von 13 Jahren, als er bedingt durch die sehr strenge Erziehung des Stiefvaters mit dem Triathlon begann. Doch seine Stärken waren eher im Radbereich wodurch er mit 17 zu einem sechswöchigen Trainingslager der Junioren-Rad-Nationalmannschaft eingeladen wurde. So gewann er 1991 den US-Meistertitel als Amateur und belegte bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona den 14. Platz. Noch im selben Jahr unterschrieb er beim Motorola-Team seinen ersten Profivertrag. Bereits 1993 nahm er zum ersten Mal bei der Tour de France teil, die er mit dem Sieg einer Etappe vorzeitig beenden musste. Seine erste Tour beendete er 1995 vollständig und widmete seinen einzigen Etappensieg dem kurz zuvor verstorbenen Fabio Casartelli.
Lance Armstrong galt als einer der besten im Bereich Eintagesrennen, wo er 1995 den Clásica San Sebastián und 1996 die Flèche Wallone gewann.
Doch im Jahre 1996 wurde bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert welcher bereits im fortgeschrittenem Stadium waren. Zudem wurden mehrere Metastasen in Lunge und Bauchraum und zwei Tumore im Gehirn festgestellt. Nach mehreren OP’s und vier Chemotherapien kehrte er genesen im Jahr 1998 wieder zurück in den Radsport. Nachdem die Mannschaft Cofidis seinen Vertrag kündigte fuhr er nun beim Team US Postal. Nach einem ernüchterndem Jahr kam er 1999 gestärkt zurück und gewann zum ersten Mal die Tour. In den Folgejahren bis 2005 konnte er das wiederholen, da er sich akribisch auf die 3-wöchige Tour vorbereitet hatte, was ihn seitens der Experten Kritik einbrachte. Sein bedeutendster Sieg war 2004 wo er nicht nur die bisherigen Rekordhalter gewonnener Rundfahrten (Anquetil, Merckx, Hinault und Induraín) übertraf, sondern auch mit knapp sechs Minuten Vorsprung vor Andreas Klöden gewann. Zudem gewann er auch fünf Etappen, davon drei in Folge welche keinen Zweifel an seine Leistungen zuließ.
So beendete er zunächst seine Profikarriere nach seinem siebten Tour-Sieg 2005. So konnte er sich zunächst um private Angelegenheiten kümmern. Doch im September 2008 kündigte er eine Rückkehr in den Profisport für das Jahr 2009 an.
Trotz eines Massensturzes bei der Vuelta a Castilla y Leon wo er sich das Schlüsselbein brach trat er zum Erstaunen vieler beim Giro d’Italia 2009 an und belegte Platz 5 und bei der Tour de France Platz 3 mit fünfeinhalb Minuten Rückstand auf Sieger Contador.
Bei der folgenden Tour 2010 belegte er nur Platz 23 und bestritt im Januar 2011 sein letztes Profirennen außerhalb der USA bei der Tour Down Under.
Kritik erntete er vor allem mit den niemals bestätigten Doping-Vorwürfen. Aufgrund seiner Krebserkrankung und der folgenden Therapierung wurde ihm trotz Verbot gewisser Substanzen erlaubt wurde diese einzunehmen. Zudem gibt es gegenüber ehemaliger Teamkollegen wie Tyler Hamilton und Floyd Landis teils schwere Anschuldigungen, die aber bis heute nicht nachweisbar sind.